Rassereferat ALASKAN MALAMUTE
Christian Veigl
31.05.2023
Ein Malamute bleibt ein Malamute – wenn er denn darf!
Meinungsbeitrag von Harald Hammer, Musher und Züchter of Cathi’s Meadow Garden.
(Mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung bei uns durch Harald & Cathi)
Seit fast drei Monaten wohnt ein Großteil der Alaskan Malamutes of Cathi’s Meadow Garden im nordschwedischen Gulsele. Wer Körpersprache und Mimik von Hunden lesen kann, sieht ihnen an, wie sich unsere Malamutes dort sehr wohl fühlen. Auch das tolle Hundehaus unserer Außenanlage ist nun endlich fertig – nur bleibt es unbewohnt. Kein Meadow Garden Malamute hält sich darin auf, oder benutzt es gar als Schlafplatz. Ob bei Regen oder Schnee, kaltem Sturm oder praller Sonne: Unsere Malis schlafen im Freien, eingerollt in ihrer ursprünglichen Schlafposition.
Manouk, mit der Schnauze im Pelz eingemummelt, nutzt die kurzen Nächte in Nordschweden mit einem Power-Nap.
Sie genießen es, genau wie ihre unzähligen Schlittenhund-Kollegen in Nordschweden, so zu leben, wie es ihrem Naturell entspricht.
Hier im Norrland kommt niemand auf die Idee, diese Haltung unter dem Deckmantel des Tierschutzes in Frage zu stellen. Niemand fordert ein isoliertes Hundehaus mit einem Boden, der vor Kälte schützt. Niemand zieht Welpen bei 21 Grad Zimmertemperatur und vielen anderen fragwürdigen Vorschriften auf. Die Aufgabe, die Welpen zu wärmen, übernimmt hier die Mutterhündin. Im kalten Nordschweden erfrieren die Welpen trotzdem nicht.
„Schlittenhunde gehören nicht nach Deutschland, es ist viel zu warm für die armen Geschöpfe.“
Ein vielgehörter Satz im Zusammenhang mit nordischen Hunden. Das Hundehaus in Gulsele steht auf 65 cm hohen Stelzen, damit die Meadow Garden Malamutes darunter in den Schatten können. Auch in Nordschweden geht es dem Sommer entgegen, und zwar unsagbar schnell. Mitte Mai hatte es eine Woche lang bereits über 22 Grad, die Sonne brannte unbarmherzig. Und die Hunde? Lagen – alle Viere von sich gestreckt – in der prallen Sonne. Und der mit großer Mühe gebaute Schattenplatz blieb verwaist, das ausgespannte Sonnensegel missachtet.
Besucht man einen der vielen Schlittenhunde-Kennels hier in der Gegend, begegne ich überall vielen alten Hunden, die kerngesund durch ihre Anlage rennen.
Aber wie machen die das? Unsere Tierschützer argumentieren nämlich, dass eine solche Haltung, wie sie in Nordschweden durchaus gängig ist, die Hunde krank mache. Sie bekämen Gelenkprobleme, Rheuma und andere furchtbare Krankheiten. Oder bekommen eher die Menschen, die so argumentieren, bei solchen Bedingungen selbst diese Krankheiten – und übertragen ihre Annahmen nur auf unsere Schlittenhunde?
Ein Hund ist kein Mensch
Es macht einen traurig, zu sehen, wie irrsinnige Vorschriften, von menschlichem Gedankengut gemacht, in unserem Deutschland dem Alaskan Malamute seine ursprüngliche Haltung erschweren. Es macht mich wütend, dass die verantwortlichen Leute sich auch noch Tierschützer nennen.
Und es macht mich glücklich, den Schritt nach Gulsele gemacht zu haben. Und die viele Arbeit, die das tolle Hundehaus eingefordert hat, kann man auch verschmerzen, wenn man seine glücklichen Hunde sieht, die machen können, was ihnen gut tut.
“Ein Malamute bleibt ein Malamute. Ein Mensch bleibt ein Mensch.”
Daher meine Erkenntnis: Ein Malamute bleibt ein Malamute. Ein Mensch bleibt ein Mensch. Schlimm nur, wenn der Malamute so leben muss, wie der Mensch es ihm vorschreibt. Noch schlimmer wird es, wenn diese Menschen absurde Gesetze erlassen und dann noch mit erhobenem Zeigefinger das Wort „Tierschutz“ bemühen.
Cathi’s Meadow Garden hat dasselbe gemacht, wie unzählige Schlittenhunde-Kennels aus Deutschland: Er hat die Flucht nach Skandinavien ergriffen. Die Hoffnung, dass in Deutschland irgendwelche verantwortlichen Menschen zur Einsicht kommen, dass viele ihrer Vorschriften unbedacht sind, stirbt so langsam auch bei uns. Was das für unseren Hundezucht und Zugsport Zwinger im Schwarzwald bedeutet, wird sich nach der Sommerpause zeigen.
Anmerkung hierzu: Liebe Schlittenhunde-Liebhaber, es gibt viele Menschen die sich einen Malamute als Einzelhund in ihr Leben, in ihre Familie holen. Das finden wir auch gut so, da sonst die Rasse des Alaskan Malamutes letztendlich aussterben würde. Dieser Meinungsbeitrag gibt eine persönliche Sicht wieder und soll eine klare Position beziehen. Wenn er Zustimmung oder Widerspruch auslöst und auf diese Weise zur Diskussion anregt, begrüßen wir jegliche Art von Kontakt und konstruktivem Austausch.
Ein toller Beitrag und eine Meinung hinter der ich voll und ganz stehe! Danke an Harald!
06.09.2022
Post-clipping Alopezie
Post-clipping Alopezie, auch Haarlosigkeit nach dem Scheren genannt, tritt gelegentlich bei Hunden auf. In diesem Zustand wächst das Fell nur extrem langsam nach, wenn es geschoren oder eine Teilrasur (beispielsweise bei einer Operation) vorgenommen wurde. Im Normalfall wächst das Fell innerhalb von drei bis vier Monaten vollständig nach. Bei einem Post-clipping Syndrom dauert das ganze jedoch sehr viel länger. Glücklicherweise setzt bei dieser Art von Alopezie das Haarwachstum in der Regel nach einer Zeit von etwa sechs bis zwölf Monaten spontan wieder ein. Bis das Fell allerdings wieder vollständig nachgewachsen ist, können gut und gerne zwischen 18 und 24 Monate vergehen. Dadurch sieht der Hund einige Monate nach dem Scheren immer noch aus wie frisch rasiert. An allen Stellen, an denen der Hund nicht geschoren oder rasiert wurde, wächst das Fell völlig normal.
Die genaue Ursache für die Post-clipping Alopezie ist nicht bekannt. Allerdings gibt es eine Reihe von Theorien. Eine dieser Theorien basiert darauf, dass die Haut durch die Entfernung des Fells sehr schnell auskühlt. Um einem starken Wärmeverlust vorzubeugen, verengen sich die Kapillargefäße in der Haut. Durch die verminderte Durchblutung werden die Haarfollikel nicht ausreichend versorgt und stoppen vorzeitig die Wachstumsphase des Haares. Eine andere Theorie besagt, dass die Haare durch das Scheren in eine sehr lange andauernde Ruhephase gelangen, bevor der nächste Wachstumszyklus des Haares beginnt.
Eine Post-clipping Alopezie kann auch ein frühes Anzeichen einer Hormon- oder Stoffwechselstörung sein. Es ist daher immer angebracht, Ihren Hund von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, wenn nach dem Trimmen das Fell nicht wieder nachwächst.
Bei einem Post-clipping Syndrom ist keine Behandlung der Erkrankung notwendig. Abgesehen davon, dass Ihr Hund ein wenig seltsam aussieht, hat er durch das kahle Fell keine Beschwerden. Natürlich ist es wichtig, die nackte Haut vor der Sonne zu schützen.
Prinzipiell ist damit die Sache mit den kahlen Stellen recht gut erklärt. Bei meiner Hündin ist diese Post-clipping Alopezie eingetreten, und während rund um ihre OP-Stelle das Fell langsam aber dicht und gut nachwächst, ist die Narbe selbst (klarerweise) und die Umgebung dieser nach wie vor kahl. Ich versuche nun seit einiger Zeit mit Pflegeöl die Stelle geschmeidig zu halten, was bisher aber noch keine Erfolge erziehlt hat. Und so sieht das momentan bei uns aus:
Man sieht schön die Grenze zwischen dem “alten” Fell, dem nachgewachsenen Teil und der unbehaarten Stelle rund um die Narbe. Seit der OP sind nun 2 Monate vergangen. Ich werde Euch hier weiter über den Stand der Dinge informieren, da dies auch geschorene Hunde ohne OP betreffen kann.
09.05.2022
Anleitung die man beim Kauf eines Malamutes dazu bekommen sollte
Herzlichen Glückwunsch zum Kauf Ihres Malamute!
Bitte beachten Sie die unten angeführten Anleitungen für Ihr jeweiliges Modell:
- Lass es fallen!
- Nein!
- Was machst du jetzt?
- Verdammt!
- Du machst Witze!
- Ist das deiner?
- Wag es ja nicht!
- Oidaaa!!
- A**loch!
- Leg das hin!
- Warum? Warum?
- Nimm das aus deinem Mund!
- Das ist mein SCHUH!!
- Der Malamute liegt immer und überall maximal im Weg und kann dabei deutlich mehr Raum einnehmen, als ihm größenmäßig zusteht.
- Der Malamute kann bei Bedarf immense Mengen Haar verlieren (auch direkt nach dem Bürsten).
- Der Malamute beachtet Fremde draußen nicht – außer man verlässt sich darauf, dass er Fremde nicht beachtet, oder er Fremde eben doch beachtet.
- Er hat eine immense Begabung dafür, den Augenblick zu finden, in dem man seinen Menschen maximal blamieren kann.
- Die Pfoten sind rundlich, kräftig und kompakt und können große Dreckabdrücke auf heller Kleidung und frisch geputztem Boden hinterlassen.
- Malamuten schätzen Ansprache und unsere volle Aufmerksamkeit. Darum stupsen sie einen besonders gern mit der Nase an den Arm, wenn man in der Hand eine volle Kaffeetasse hat.
- Den Malamute gibt es in drei Farbschlägen: sauber,dreckig und : wer ist dieser Hund?;
- Alle Malamuten bekommen nie genug Futter!
- Malamuten sabbern nicht ein bißchen. Malamuten sabbern wenn, dann ganz viel! Außerdem beherrschen sie die Kunst, mit nur einem Liter Wasser im Napf die gesamte Napfumgebung zentimeterhoch unter Wasser zu setzen.
- Ein auf einem tausende von Hektar großem Feld herumtobender Malamute wird mit größter Akkuratesse in den Knien seines Besitzers bremsen und versuchen, ihn so auf dem Boden der Tatsachen zu halten.
- Malamuten wissen aufgrund ihrer überragenden Intelligenz praktisch alles besser als ihre Menschen und können daher selbst am besten entscheiden, wann es Sinn macht zu gehorchen. Ein Leckerchen beschleunigt den Vorgang ungemein.
- Malamutewelpen finden immer einen Weg unter die Füße ihrer Leute.
- Malamuten haben einen ausgeprägten Sinn für Humor. Leider.
- Der Glaube, dass Malamuten mit zunehmendem Alter vernünftiger werden, ist falsch.
- Malamuten können vorsichtig spielen. Sie ziehen es aber vor, das nicht zu tun.
- Der Malamute folgt seinem Alphatier bedingungslos überallhin – es sei denn, irgendjemand anderes isst gerade Kuchen oder etwas anderes Leckeres und geht in die andere Richtung.
- Der Malamute verfügt ab und zu (für Leckerchen) über “will to please”, leidet aber unter temporärer Taubheit, wenn es um die Ausführung von in seinen Augen sinnlosen Befehlen geht. Ansonsten hört der Malamute über größte Distanzen, über mehrere Zimmer und Stockwerke hinweg, wenn z.B. die Tür zur Vorratskammer geöffnet wird, wo seine Leckerlis lagern oder die Keksbox geöffnet wird.
- Der Malamute verfügt über eine perfekt arbeitende innere Uhr – an Tagen, an denen seine Menschen ausschlafen können, wird ab halb sechs permanent der Schlafplatz gewechselt, laut geseufzt, Pfoten geleckt und mit der Rute der Teppich geklopft. An Tagen, wo sein Chef mal früher raus muss, wird so lange auf dem Schlafplatz gepennt, bis sein Mensch fertig angezogen an der Tür steht.
- Ein eleganter, klitschnasser Malamute zieht es grundsätzlich vor, sich an den Beinen seines Menschen zu trocknen.
- Malamuten haben eine ganz, ganz andere Vorstellung von “wohlriechend” als ihre Menschen.
- Malamuten können durch hohes juchzendes Woowoo ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen: Es gibt unter ihnen recht viele Exemplare, die in ihrer Freude über menschliche und tierische Bekannte zu Sangeskünstlern werden! – Für Uneingeweihte klingt dieses Freudengejohle allerdings eher, als hätten Sie Ihrem Hund massive Schmerzen zugefügt. Vorsicht also vor dem Tierschutzverein!
- Malamuten haben ein praktisch selbstreinigendes Fell. Diese Tatsache ermächtigt sie im gleichen Zuge dazu, täglich, bei jeder Witterung, in den dreckigsten und schlammigsten Tümpeln, Pfützen, Bächen und Seen zu baden. Die Selbstreinigende Funktion erweitert sich jedoch nicht auf die unmittelbare Umgebung eines Malamuten.
19.02.2021
Die verschiedenen “Linien” des Alaskan Malamute – Teil 2
Als Ergänzung zu meinem Beitrag über die Linien des Alaskan Malamute, möchte ich Euch hier anhand von verschiedenen Fotos (die Fotorechte und Copyrights liegen bei den jeweiligen angegebenen Inhabern der Fotos, die mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden) visualisieren:
Die “Ausstellungs-Linie”:
Alaskan Malamutes am “Galgen” bei einer Ausstellung. (Foto: Christian Veigl)
Alaskan Malamutes bei einer Ausstellung. (Foto: Christian Veigl)
Klar auf beiden Fotos erkennbar, das flauschigere Fell (durch die permanente Pflege), die schmälere Brust und auch engere Pfotenstellung. Diese Hunde arbeiten zu 85% nicht und sind teils nicht einmal mehr dafür geeignet.
Jey, auch ein Alaskan Malamute der Ausstellungs-Linie. (Foto: Christian Veigl)
Die “Rennlinie”:
Lange Beine, schmaler Körperbau, auf Schnelligkeit gezüchtet. (Foto: Erich Camastral)
Alaskan Malamutes vor dem Start. (Foto: Christian Veigl)
Auch am zweiten Foto erkennbar: Die längeren Beine der Hunde. Gezüchtet für Schnelligkeit und nicht für Lasten.
Langbeiniger, schmale Brust, für Rennen gezüchtet. (Foto Julien Schroder, Netzfund)
Die “Arbeitslinie”:
Alaskan Malamute aus einer Arbeitslinie. (Foto: Jens Habich, Adrenalintours)
Breite Brust, großer Körper, Kraft pur!
Alaskan Malamutes von Klaus Berr am Start eines Rennens. (Foto: Christian Veigl)
Das sind noch echte Arbeitshunde wie es sich gehört. Groß, schwer, kraftvoll. Eben ein Alaskan Malamute!
Alaskan Malamute aus einer Arbeitslinie, trainiert und muskelbepackt. (Foto: Christian Veigl)
Rocky. Klare Arbeitslinie, breite Brust, großer Körperbau, auch Kraft pur. (Foto: Marion Schuhai)
Kraft wie ein Panzer. Eine lettische Malamutehündin aus russischer Arbeitslinie. (Foto: Christian Veigl)
Foto von Doris & Emil Knorr from the Sheboygan paper, 1957. (Netzfund)
Früher wurden Alaskan Malamutes zu schwerer Arbeit eingesetzt. (Netzfund)
Die “Begleithunde-Linie”:
“Buck” war auch ein Alaskan Malamute und treuer Begleiter. Zu groß für Ausstellungen, zu schwer für den Sport. Ein Unikat seiner Rasse, und ein riesen Teddybär. (Foto: Christian Veigl)
Man kann also durchaus Unterschiede bei der Rasse Alaskan Malamute erkennen, und diese in “Linien” einteilen obwohl es nur einen Standard laut FCI gibt. Als Faustregel gilt aber immer: Je länger die Beine und je schmaler der Gang, desto mehr reichen die Hunde in die sogenannte Rennlinie hinein. Das bringt auch Schnelligkeit mit sich. Rennhunde haben auch kein Gramm Gewicht zu viel, weil sie dadurch natürlich langsamer und träger werden würden.
Breite Brust mit breitem Gang, kürzere Beine, kompaktes Aussehen, das entspricht Hunden, die zur Arbeit gezüchtet wurden. Diese können die Kraft eben besser umsetzen. Arbeitshunde sind meist auch “wohlgenährter” weil sie für die ihnen vorgesehenen Tätigkeiten gute Energiespeicher haben müssen die sie dann verbrauchen können ohne Schaden zu nehmen. Wenn man sich die nordischen Hunde die noch zur Arbeit eingesetzt werden ansieht, bestätigt das meine Aussage hier.
Showhunde sind jene Hunde, bei denen es eben nur ums Aussehen geht. Feines Fell, gutes Gangwerk, perfekte Körperhaltung. Das sind Dinge, die eben Renn- und Arbeitshunde nicht brauchen weil es bei ihnen nicht um Auszeichnungen und Pokale geht, sondern rein um die Leistung die sie erbringen oder bringen müssen.
14.02.2021
Die verschiedenen “Linien” des Alaskan Malamute
Der Winter ist nun endlich kalt bei uns, und die Reihen jeder die sich mit den Hunden draußen bewegen, werden immer lichter. Ich für meinen Teil hab ja nichts dagegen, wenn ich mit meiner Alaskan Malamute Hündin alleine in der Natur unterwegs bin, erspare ich mir doch die immer wieder aufkommenden Diskussionen mit selbsternannten “Experten- und -innen” sowie ganz besonderen “Rassekennern”. Selbst einen WahWah an der imaginären und daher nicht vorhandenen Leine, aber mich über den Standard von Schlittenhunden belehren wollen. Nun, mittlerweile habe ich 17 Jahre Erfahrung in Sachen Nordische sammeln dürfen, als denke ich, weiß ich ein bischen über zumindest “meiner” Rasse Bescheid…
Um was es meist geht, ist der Standard der (in meinem Fall der Alaskan Malamute) Hunde, und wie sie nach den Vorstellungen der Leute aussehen sollten, oder sie zumindest denken, wie sie sein sollten. Das fängt schon damit an, dass man mir erklären wollte, meine Hündin sei ein Husky, aber kein echter, weil sie ja keine blauen Augen hat. Also eine Promenade sozusagen. Ich werde sicherlich an dieser Stelle nicht wieder darauf eingehen, wo der Unterschied zwischen Husky und Malamute ist, und welche Augenfarbe richtig ist oder nicht. Um was es mir aber geht, ist das ewige Unterscheiden zwischen Rennline und Showlinie sowie anderen Einteilungen der Malamutes. Was soll das sein? Eine Showlinie, oder eine Rennlinie? Schauen wir uns mal den Rassestandard des Alaskan Malamutes an:
https://www.nssv.at/vrsoe/wp-content/uploads/2016/10/243g05-de.pdf
Über den Link öffnet Ihr ein PDF mit dem Rassestandard des Alaskan Malamutes (FCI-Gruppe 5, Sektion 1, Standard Nr. 243), der im Prinzip alles über das gewünschte SOLL der Hunde aussagt. Dieser international gültige Standard über das Aussehen der Alaskan Malamutes und ihren Eigenschaften, sind das Maß und das Ziel der Zucht nach FCI. Hier gibt es KEINE Unterscheidung zwischen einer Arbeitslinie oder einer Showlinie!
Man muss nun ein Stück tiefer in die Materie einsteigen, um zu verstehen was mit den Hunden eigentlich gemacht wird und wie man auf diese Unterscheidung kommt:
- Man kauft sich einen wunderschönen Alaskan Malamute und will damit entweder Geld verdienen oder sich damit selbst verherrlichen indem man ihn von einer Ausstellung zur anderen karrt, und wenn man genug Titel und Pokale eingesammelt hat, in die Zucht steckt. Das soll nun kein Angriff auf die Ausstellungsszene sein, es sind wunderschöne Hunde, keine Frage, aber jene Hunde werden wahrscheinlich niemals ein Transporttier werden, für das sie eigentlich gezüchtet wurden! Somit entspricht der Ausstellungszirkus schon mal nicht dem Wohl der Rasse, es geht nur ums gute Aussehen und die damit erzielten Erfolge. Diese Hunde werden x-fach gebadet, geföhnt, am Galgen gebürstet, manchmal nachgefärbt und auftoupiert damit alles passt, wenn sie dann im Richter-Ring ihre Runden drehen. Diese Hunde müssen kuschelig aussehen und werden praktisch als Models herangezogen. Das ist dann die sogenannte “Showlinie”. Diese Hunde schlafen meist weder draußen, noch würden sie es aushalten in kalten Temperaturen zu arbeiten. Über die physische Entwicklung ihres Knochenbaus ohne entsprechender Arbeit braucht man da gar nicht mehr weiter nachzudenken. Sie werden eher die “weichere” Art im Rudel ihrer Artgenossen bleiben.
- Man kauft sich einen Alaskan Malmute und setzt ihn für Rennen ein. Und da muss schon mal unterschieden werden, welche Rennen will ich fahren? Im Mitteleuropäischen Raum wird man kaum Longtrails finden, die diesen Hunden gerecht werden könnten, also beschränkt man sich auf Sprintrennen. 5km, 10km, vielleicht auch mal 18km. Die Konkurrenz heutzutage: Huskies, Alaskans, Schlappohren … ein Malamute hat gegen diese Hunde mit normalem Standard keine Chance wenn es keine reinrassigen Rennen sind, und alle in einer offenen Klasse starten. Deswegen hat sich in den letzten 15 Jahren auch hier der Trend zu kleinen “Änderungen” in der Zucht und damit Rasse ergeben. Längere Beine, schmalere Körper, eher leichtgewichtiger als die echten Arbeitsbrüder und -schwestern, dafür insgesamt schneller. Dafür gibts ab und an Mal einen Stockerlplatz oder Medaille und Urkunde. Die sogenannte Rennlinie. Da sind wir meiner Meinung nach aber noch weit von einer Arbeitslinie entfernt.
- Der Alaskan Malamute als Begleithund weil er ja so lieb und schön ist. Ja auch das gibt es. Die von Otto-Normalverbraucher erwünschte Kuschellinie, doch hier wird die Freude oft nicht lange anhalten. Ein Arbeitstier und Jäger der unterfordert ist, entpuppt sich schnell als Conan der Zerstörer in den eigenen 4 Wänden.
Doch was ist nun die echte Arbeitslinie?
Durch meine Kontakte weit in den hohen Norden und in Richtung baltische Länder und Russland, habe ich das erste Mal Hunde der sogenannten Arbeitslinie gesehen, echte Arbeitshunde denen man es auch ansieht dass sie dafür gezüchtet sind. Keine Hunde die auf Hundebetten am Stake-Out liegen, oder Manterln anhaben müssen damit sie nicht frieren. Hunde die 24/7 draußen in der Kälte des Winters oder Hitze des Sommers leben, und schwere (damit meine ich wirklich schwere!) Schlitten mit täglichen Lasten die die Menschen dort in abgelegenen Landstrichen und Orten benötigen, bewegen müssen. Diese Hunde sind ein Thema für sich, und mit jenen aus unseren Breitengraden und Ländern nicht zu vergleichen. Auch würde der Tierschutz es nicht zulassen was diesen Tieren zugemutet wird, sie aber locker schaffen. Sie sind eben dazu gezüchtet! Diese Hunde sind ebenso reinrassig wie jene die man in Europa bekommt, doch haben viele davon keine FCI-Papiere oder wurden unter einem ÖKV gezüchtet, nein, diese Hunde sind zweckgezüchtet aber trotzdem rein in ihrer Rasse.
Ich habe so einen T-90, wie ich meinen 4beinigen russischen Panzer liebevoll bezeichne, wenn man mich wieder einmal über meinen eigenen Hund belehren will. Als ich sie im Alter von 15 Wochen bekam hatte sie bereits 17kg. Heute ist sie stämmig, extrem breite Brust, relativ kurze Beine um die Kraft umzusetzen, eben ein Hund, dem man die Kraft schon von Weitem ansieht mit g’standenen 45kg und extremer Rohkraft. Bei einem Futterverbrauch von knappen 300g am Tag hat sie trotzdem im Herbst ihre “Und-jetzt-leg-ich-zu” Phase. Anfänglich noch mit Kopfzerbrechen beobachtet wie die “Kleine” Kilo um Kilo an den Rippen anhäufte und zu einer (bedingt durch das dann auch üppig aufgebaute Winterfell) Kugel wurde, und Rücksprache mit einigen Bekannten da oben im russischen Norden, wurden meine Sorgen aber schnell aus der Welt geschafft. Man erklärte mir, auch Anhand von unzähligen Photos ihrer eigenen Hunde, wie normal das für ihre Hunde und diesen Zuchtlinien ist. Die Hunde bauen sich einen Vorrat auf, den sie dann im Laufe ihrer harten Arbeit wieder verlieren, weil sie es sich abarbeiten. Nun, Meine Hündin ist nicht als Arbeiterin zu mir gekommen, sondern als Begleit- und Familienhund, und siehe da: Jedes Frühjahr baut sie ihre Reserven von alleine wieder ab. Auch das ist laut meinen Bekannten normal. Mitterweile habe ich dieses Phänomen bereits den 4. Winter beobachten können, und ja, das ist eben der Unterschied zu einer echten Arbeitslinie. Alles ist genetisch verankert und durch Zucht so selektiert worden.
Kurz: Man kann sich an dem einen Standard richten (FCI), aber dieser besagt nichts über die diversen Zucht-Linien und dem jeweiligen Einsatzzweck der Hunde selbst, in den jeweiligen Herkunftsländern. Der eine hat eben einen Malamute der eher einem großen Husky ähnlich sieht, der andere eine Fewa-Wolle-Ausgabe, und der Dritte einen Trailpanzer. Trotzdem sind die verschiedenen Ausgaben ein und der selben Rasse zugehörig. Wieso man deswegen bei den Hunden so viel Aufsehens macht, obwohl das beim Menschen genauso ist (ok, auch hier wird dann abgelästert und Maßstäbe angelegt wie es einem halt in den Kram passt), ist mir ein Rätsel. Jeder entscheidet sich für einen bestimmten Hundetyp, auch innerhalb der Rasse, und jeder andere sollte dies einfach akzeptieren und nicht auf Experte spielen und sich auf Thesen stützen, die von der heimischen Zucht-, Futter, oder Veterinärindustrie verbreitet werden.
01.06.2020
Treffen sich zwei ähnliche, aber doch unterschiedliche Rassen: Siberian Husky und Alaskan Malamute.
Welche Rasse fällt Dir ein, wenn Du an Hunde denkst, die in der eisigen Arktis Schlitten ziehen? Ist es der Siberian Husky oder der Alaskan Malamute? Vielleicht hast Du, wie viele andere auch, nicht bemerkt, dass es sich trotz aller Ähnlichkeiten um zwei grundverschiedene Rassen handelt.
Die einzigen Gemeinsamtkeiten der beiden Rassen: Sie stammen aus arktischen Gebieten, haben ein dickes Doppelfell (Deckfell und Unterwolle) und ziehen beide Schlitten. Sie kräuseln sich ihre Schwänze über die Nase, wenn sie in der Kälte schlafen um die Luft die sie atmen zu erwärmen. Aber genau genommen haben diese beiden Rassen unterschiedliche Ursprünge, körperliche Merkmale und Temperamente.
Die Durchschnittsperson kann die beiden Hunderassen meist nicht unterscheiden und ist verwirrt darüber, dass sie nicht aus einer Abstammung kommen. Wenn sie einen Sibierer sieht, ist sie häufig überrascht, wie klein sie sind. Sie ist meist auch erstaunt, dass sie trotzdem stark genug sind, um eine Person auf einem Schlitten zu ziehen. “Nicht-Schlittenhundler” werden die beiden Rassen leicht verwechseln und sie gelegentlich auch für ihre wilden Vorfahren halten. Manchmal nennt die breite Öffentlichkeit diese Rassen sogar Wölfe. Zumindest sind sie bei fast allen Menschen einfach “Huskies”, egal welcher Rasse sie zugehören.
Geschichte in rauen Klimazonen
Beide Rassen stammten aus Klimazonen extremer und unversöhnlicher Kälte. Der Siberian Husky stammt aber aus Nordasien und der Malamute aus Nordamerika / Alaska. Sie wurden von den Ureinwohnern Sibiriens als Transportmittel gezüchtet, um den knappen Nahrungsquellen in rauen Klimazonen zu folgen. Der Siberian Husky musste Tag für Tag auch nur sehr wenig fressen. Jeder Aspekt des Siberian Husky ist außergewöhnlich effizient.
Der Malamute hingegen war für das Überleben eines anderen Volkes von entscheidender Bedeutung: des Mahlemut-Stammes. Wie die Sibirier arbeiteten diese Hunde in den brutalen Klimazonen hart, oft tagelang ohne Nahrung oder nur sehr wenig. Sie lebten mit den Mahlemut als Teil der Familie, jagten aber und trugen Packtaschen. Sie zogen natürlich auch die Schlitten. Letztendlich ging die Rasse während Alaskas Goldrausch aufgrund des hohen Bedarfs an Arbeitshunden fast verloren. Um die Nachfrage zu befriedigen, züchtete man immer mehr Mischlinge zusammen mit den einheimischen Hunden. Zum Glück haben die Hunde des Mahlemut-Stammes aber getrennt als Rasse überlebt. Aufgrund der abgelegenen Gegend, in der der Mahlemut-Stamm lebte, blieben ihre Linien relativ rein. Sie waren die Grundlage für den “neuen” Alaskan Malamute.
Beide für sind für den Schlitten gezüchtet
Dank ihrer Existenz in rauen, kalten Klimazonen teilen beide Rassen bestimmte Eigenschaften, wie z. B. viel Fell zwischen den Zehen. Und da beide Schlitten ziehen, teilen sie sich reibungslose, effiziente und mühelose Bewegungen. Eine genaue Untersuchung zeigt jedoch mehr Unterschiede als Ähnlichkeiten.
„Das sibirische Fell ist über den gesamten Körper gleich lang, etwas glatt liegend und niemals hart. Aber das Malamute-Fell ist länger, über den Schultern und dem Nacken, über den Rücken, über den Rumpf und am Hintern (die typische “Hose”) und in der Feder (dem Schwanz), und hat eine grobe Textur.
Darüber hinaus gibt es Unterschiede am Kopf. Die Schnauze des Malamute ist breit und kräftig, während die des Sibiriers mittelgroß und eher schmal ist. Der Sibirier hat hoch angesetzte Ohren, die gerade nach oben zeigen. Die Ohren des Malamute sollten jedoch leicht nach vorne zeigen. Hoch angesetzte Ohren gelten als Fehler im Ausstellungsring. Schließlich darf der Sibirier diese erkennbaren durchdringenden blauen Augen haben, aber diese wären ein disqualifizierender Fehler bei einem Malamute.
Demzufolge führte der Zweck, für den jede Rasse entwickelt wurde, zu den wichtigsten physischen Unterschieden. Der Siberian Husky wurde gezüchtet, um leichte Lasten über große Entfernungen zu ziehen. Der Alaskan Malamute wurde gezüchtet, um schwere Lasten über kurze Strecken zu ziehen. Das erklärt auch die eklatanten Unterschiede in der Laufgeschwindigkeit der beiden Rassen. Der Sibirier ist der Marathonläufer – leicht und flink. Der Malamute ist der Gewichtheber – groß und stark.
Dies zeigt sich auch im Gewicht jeder der Rassen. Der Rassestandard des Siberian Husky besagt, dass Hündinnen 16 bis 23kg und Rüden 20 bis 27 Kilo wiegen dürfen. Im Gegensatz dazu beschreibt der Rassestandard den Alaskan Malamute vom Gewicht her mit 32–38kg für die Hündin und 36–43kg für den Rüden.
Eine gemeinsame Liebe zum Laufen
Das Ziel fast aller Sibirier ist es, zu rennen. Das führt auch zu ihrem unbändigen Verlangen, immer und überall auszubrechen um diesem Drang folgen zu können. Ein Sibierer wird beobachten wie eine Tür zu öffnen ist, und versucht es auch so lange bis es ihm gelingt. Zäune werden überklettert oder untergraben. Der Drang zum Laufen ist ihnen angezüchtet und meist nicht zu unterbinden. Das Heim eines Sibierers muss daher vollkommen ausbruchsicher sein. Mit anderen Worten, ein Sibirier sieht ein verschlossenes Tor nur als einen weiteren Test, den es zu erobern gilt. Diese kreative und intelligente Lebenseinstellung macht sie zu einer Herausforderung für erstmalige Hundebesitzer. Wenn Sie einen besitzen, werden Sie ständig versuchen, Ihren Hund zu überlisten. Aber die Arbeit lohnt sich, denn sie sind nicht nur schön, sondern auch sehr freundlich. Anstatt sich nur an eine Person zu binden, lieben sie ihre ganze Familie und sind überhaupt nicht beschützerisch.
Der Malamute hingegen ist kein aktiver Ausbrecher. Man sollte ihm jedoch auch nicht die Gelegenheit dazu geben, denn der meist nicht zu unterbindende Jagdtrieb treibt diesen Vertreter der Nordischen dazu offene Türen oder den Spaziergang ohne Leine sofort auszunutzen um abzuhauen und seiner Bestimmung als Jäger nachzukommen. Zum Leidwesen der Jägerschaft und oft tödlich für den Hund.
Der Malamute ist ebenso wie der Sibierer extrem menschenfreundlich, da in der Zucht nur solche Hunde verwendet werden sollten, die diese Eigenschaft besitzen. Die Mahlemuts verwendeten ihre Hunde ja auch in den kalten Nächten dazu, ihre Kinder oder sich selbst warm zu halten. Aggressive Hunde hatten da nichts verloren. Man kann im Prinzip schon von einer genetischen Beißhemmung dem Menschen gegenüber sprechen, wenn die Zuchtlinie in Ordnung ist.
Sie sehen vielleicht aus wie ein guter Wachhund, aber das einzige, was sie wirklich gerne bewachen, sind Futter und Spielzeug, nicht Dich oder Dein Eigentum. Das ist eben ein Nordischer.
Wenn Du beide Rassen aus dem Haus in den Hinterhof oder Garten lässt, wird der Malamute nach einer Weile bei der Hintertür reinkommen um sich wieder zu Dir zu gesellen. Der Sibierer wird aber weiterhin nach einer Fluchtmöglichkeit vom Gelände suchen um zu laufen …
Welche Rasse ist besser für dich?
Wie die Sibirier sind Malamutes liebevolle und freundliche Hunde. Neben dem Laufen lieben sie es, mit ihren Leuten zusammen zu sein und zu fressen. Dies bedeutet, dass diese relativ gehorsamen Hunde am meisten motiviert sind, wenn es um Futter geht. Normalerweise leise, singen viele Malamuten das berühmte „Whoo Whoo“, unverkennbar wenn es Zeit ist zu fressen, zu rennen oder zu spielen. Erwachsene Hunde sind ziemlich ruhig und liegen gerne bei ihren Menschen, während Sie sich entspannen, sind aber genauso daran interessiert aktiv zu sein.
Nordische der beiden Rassen sind sie kein Ein-Personen-Hund, sondern lieben alle Menschen. Es ist jedoch dringend empfohlen, bei anderen Hunden Vorsicht walten zu lassen. So sehr sie Menschen lieben, vertragen sie sich nicht immer mit anderen Hunden. Bei Malamuten untereinander entscheidet die Sympathie und auch das Geschlecht. Zwei Rüden oder zwei Weibchen sind meist nicht gemeinsam zu halten. Rüden liefern sich zwar meist wild aussehende Schaukämpfe um ihre Stellung zu untermauern, doch bei den Weibchen gehts bis aufs Blut. Die meinen es bei jedem Kampf bitter ernst.
Ob es der mächtige Malamute oder der kreative Sibirier ist, dies sind zwei Rassen von außergewöhnlicher Schönheit und Sportlichkeit. Beide werden durch ihren ursprünglichen Zweck als Schlittenhunde des harten Nordens definiert. Diese Hunde sind jedoch glücklich, sich mit ihren Familien in einem angenehmeren Klima niederzulassen. Wenn Du gerne Sport treibst und die Natur mit den Augen einer arktischen Rasse sehen möchten, solltest Du einen dieser Hunde in Deinem Zuhause begrüßen. Wobei Du auch hier bedenken solltest: Der Sibierer ist der aktivere Hund, der Malamute eher der ruhigere und faulere Zeitgenosse.
31.05.2020
Die “Giant Alaskan Malamutes”
Die “Giant Alaskan Malamutes”, also Riesen-Malamutes, werden um teures Geld in alle Welt verkauft. Riesige Hunde mit einem Gewicht bis zu 85kg und mehr. Trollige und schwermütige Gesellen, die auf Anklang von diversen Käufern stoßen, genauso wie die Klee-Kai-Huskies, also die Miniaturausgaben eines Sibierers.
Giant Alaskan Malamutes – Ein Fake, da eine Kreuzung zwischen Tibeter und Malamute! (Quelle: Internetfund)
Doch was steckt dahinter? Sind diese Hunde eine eigene Rasse? Oder eine separate Zuchtlinie? Die Antwort ist nicht einfach zu klären, denn in Amerika werden die “Giants” ebenso gezüchtet wie in China. In Amerika sind es jedoch immer nur die größten und auch fettesten der Hunde, die zur Zucht herangenommen werden, um diese Riesen als Zuchtergebnis zu bekommen. In China wiederum werden Alaskan Malamutes mit Tibetanischen Hunden gekreuzt. Diese Hunde, die dann fast schön “Bären” ähneln, haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit errungen. Doch es sind arme Tiere, die dazu neigen, angeborene und langfristig schmerzhafte Krankheiten zu haben. Auch die Lebenserwartung ist weit geringer als bei “reinrassigen” Alaskan Malamutes. Leider wird die Nachfrage nach immer größeren und haarigeren Hunden wie diese immer größer und die Hinterhofvermehrung liefert weils ein gutes Geschäft ist.
Deswegen, BITTE, lasst die Finger von solchen “Züchtungen”, genauso wie jene der Klee-Kai’s! Ihr habt außer Kosten nichts von diesen Hunden, da sie auch nicht für Sport oder Outdooraktivitäten geeignet sind. Die Zucht solcher Hunde ist in meinen Augen eine reine Qualzucht und sollte global verboten werden. Ebenso der Handel mit diesen Tieren.
14.04.2020
Die Augenfarbe beim Alaskan Malamute
Es ist immer wieder lustig, wenn man gefragt wird, ob man keinen echten (wegen der braunen Augenfarbe) aber dicken (wegen der Stämmigkeit und Größe) Husky da an der Seite hat. Liebe Leute, BLAUE Augen kommen beim Malamute im normalen Rassestandard nicht vor. Aber ich will Euch hier mal kurz über die Augen des Alaskan Malamute aufklären:
Die Augen des Alaskan Malamutes sind am Kopf schräg eingesetzt, braun, mandelförmig und von mittlerer Grösse. Farbnuancen von hellbraun bis dunkelbraun sind möglich. Sehr helle Augen scheinen ins Gelbe zu gehen. Die Augen von roten Alaskan Malamutes sind vom Farbton her heller als jene der Grauen, Schwarzen und Sablefarbenen (Wildfarben). Auch jene der Reinweißen sind etwas heller.
Blaue Augen sind ein ausschliessender Fehler und kommen auch nicht oft vor. Großteils sind die blauäugigen “Malamutes” ohnehin Husky-Malamute-Kreuzungen aus Hoppalavermehrungen.
Bedingt durch verschiedenen Blickwinkel und der Sonneneinstrahlung können die Augen oftmals in einem blau-grau-grün erscheinen, was jedoch nicht ihrer tatsächlichen Farbe entspricht und eine optische Täuschung durch Reflexion ist.
Schöne braune Augen beim Alaskan Malamute sind Standard. Blau darf nicht sein.
08.03.2020
Geschichte: Der Alaskan Malamute beim Ititarod, dem härtesten Schlittenhunderennen der Welt
Im Jahre 1994 startete das einzige vom AKC registrierte Alaskan Malamute Team im Iditarod, dem härtesten Rennen der Welt, gezüchtet von der legendären “Storm Kloud Alaskan Malamute” Züchterin Nancy Russel. Es war für sie ein mühsamer Prozess, tatsächlich am größten Langstreckenrennen der Welt teilzunehmen, doch sie tat es. Mit 14 Hunden startete das Team auf eine Strecke von 1150 Meilen von Anchorage nach Nome (Alaska) als Konkurrenz zu den anderen Alaskan-Hundeteams.
Champion Glacier’s Storm Kloud, the “Gründerhund” von Nancy Russell’s Zucht.
“Für mich wäre dies ein echter Test für die Fähigkeit des Alaskan Malamute, in der Zeit zurück zu gehen und das zu tun, wofür er gezüchtet wurde”, sagte Russell vor dem Rennen. Die professionelle Musherin Jamie Nelson aus Minnesota trainierte, konditionierte und entwickelte das Team für sie.
Infoarchiv
Das Rennen und die Kosten (öffnet die Originalwebseite):
Link zum Storm Kloud Alaskan Malamute Kennel: http://stormkloudkennels.com/
Link zum Iditarod: https://iditarod.com/
Die Originalartikel in englischer Sprache:
https://puredogtalk.com/podcast/alaskan-malamute-breeder-pursued-a-dream-to-run-the-iditarod-pure-dog-talk/
https://puredogtalk.com/captivate-tag/iditarod/
14.02.2020
Der Kalorienverbrauch beim Alaskan Malamute (und auch anderer Hunderassen)
Den Kalorienverbrauch des Hundes zu kennen hilft im täglichen Fütterungsalltag weit mehr als man denken möchte. Oft ist es so, dass man den Verbrauch vollkommen falsch einschätzt und den Hund überfüttert, oder eben die Leckerlies nicht berechnet, was dann schnell zu einer taillelosen Gestalt führen kann. Sprich: Fellkugel. Ich hab im Netz ein wenig recherchiert, und einen recht einfach zu bedienenden Kalorienrechner gefunden und damit schon einmal die Grundwerte für einen Alaskan Malamute laut Rassestandard errechnet. Dabei gilt pro Tag gesamt (Futter und Leckerlies):
Hündin, 34kg:
Typischer Verbrauch: 1774 kcal
Senior / kastriert / inaktiv: 1577 kcal
Trächtig: 2957 kcal
Säugend: 3942 kcal
Leichte Arbeit: 1971 kcal
Moderate Arbeit: 2957 kcal
Schwere Arbeit: 3942 kcal
Rüde, 38kg:
Typischer Verbrauch: 1928 kcal
Senior / kastriert / inaktiv: 1714 kcal
Leichte Arbeit: 1971 kcal
Moderate Arbeit: 2957 kcal
Schwere Arbeit: 3942 kcal
Da der Malamute ein guter Futterverwerter ist, sollte man aber eher darunter bleiben, und aufpassen, wie sich der Hund körperlich hält oder entwickelt. Malamutes kommen oft mit weit weniger Kalorien aus. Um andere Gewichtsklassen zu berechnen, hier der Link direkt zum “Canine Dog Calorie Calculator”: https://petsci.co.uk/tools/canine-dog-calorie-calculator/canine-dog-calorie-calculator.html
04.02.2020
Das “Tapetum lucidum” beim Alaskan Malamute
Wie jeder Hund, besitzt auch der Alaskan Malamute ein sogenanntes “Tapetum lucidum”. Was das ist? Ihr habt sicherlich schon einmal ein Foto mit Blitzlicht von Eurem Hund gemacht, oder ihn Nachts beim Gassigang mit der Stirnlampe angeleuchtet. Habt Ihr die hell aufleuchtenden Augen bemerkt? Diese grün-gelbe, manchmal blaue und ab und an mal rote Reflektion der Augen wird durch das “Tapetum lucidum” erzeugt. Ich habe mich bei vielen Fotos meiner Hunde immer wieder gefragt, warum diese Reflektion bei Kitaro blau, bei Anka rot, und nun bei Nukka wiederum grün ist. Also musste ich mich mit diesem Thema auseinandersetzen um die Lösung dieses Rätsels zu erfahren, und will sie Euch hier kurz umreißen und erklären wie dieser Effekt entsteht, und was dieses “Tapetum lucidum” überhaupt ist.
Um Ihnen dies zu erklären, muss ich ein paar Sätze zur Anatomie des Auges verlieren. Letztlich besteht der Augapfel aus verschiedenen Schichten (Häuten), die übereinander gelegt eine stabile Umgebung für das Auginnere liefern. Ganz außen mit den Lidern angefangen, umgibt die dünne rosarote Bindehaut die feste weiße Lederhaut, die sich zentral nach vorne transparent als Hornhaut fortsetzt. Mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar, liegt unterhalb der Lederhaut die Aderhaut, welche die Blutversorgung für viele Bestandteile des Auges liefert. Unter der Aderhaut im Inneren des Auges liegt die Netzhaut, die mit ihren Nervenzellen eine wichtige Funktion zum Sehvorgang liefert. In der Aderhaut kann bei einigen Tieren ein sogenanntes Tapetum lucidum (lateinisch für leuchtender Teppich) enthalten sein. Diese Schicht enthält verschiedene Kristalle (Zink), Salze und Farbpigmente und reflektiert in einem Farbspektrum, welches von grün über gelb bis zu violett reichen kann. Menschen und Kaninchen beispielsweise besitzen kein Tapetum lucidum. Hier reflektiert nur die Aderhaut mit ihren vielen Blutgefäßen und führt manchmal zu den ungeliebten „roten Augen“ auf Fotos.
Quelle: anicura.de
Das erklärt einmal, was dieses sich merkwürdig anhörende “Tapetum lucidum” ist. Nun aber auch zur Aufgabe dieser Schicht im Auge des Hundes:
Letztlich fungiert das Tapetum lucidum als Restlichtverstärker, wie wir es in Nachtsichtkameras kennen. Ein Grund weshalb Ihr Hund in der Dämmerung auch die kleinste Bewegung registrieren kann, wo für uns Menschen nur dunkles Nichts herrscht. Somit sehen unsere Hunde und Katzen- wie häufig vermutet- nicht schlechter, sondern anders und besser an ihre Bedürfnisse angepasst. Wir wollen Zeitung lesen, Hunde und Katzen in Dämmerung jagen.
Doch keine Sorge, wenn Ihr Tier kein verräterisches Funkeln in den Augen hat. So individuell unsere Plüschnasen sind, so sind es auch die Augen. Die Augen eines blauäugigen Huskys werden selten grün-gelb leuchten. Hier kann das Tapetum lucidum auch mal fehlen und dennoch ist mit völlig normalem Sehvermögen zu rechnen.
Manchmal kann eine vom Besitzer beobachtete veränderte Reflektivität Anzeichen für eine Augenerkrankung darstellen. Letztlich kann nur eine Augenuntersuchung Klarheit verschaffen.
Quelle: anicura.de
Somit ist das Rätsel um Ankas rote Blitzaugen geklärt! Sie hatte diesen “Restlichtverstärker” nicht, und das erklärt auch ihr etwas schwächeres Nachtsichtvermögen gegenüber Kitaro.
Ankas “Tapetum lucidum” war nicht vorhanden, ihre Augen reflektierten daher rot.
Kitaros “Tapetum lucidum” war vorhanden und reflektierte blau.
Nukkas “Tapetum lucidum” ist ebenfalls vorhanden und reflektiert gelblich-grün.
Anhand dieser Fotos könnt ihr schön den Unterschied zwischen den Hunden sehen. Mich hat das Thema fasziniert, und nun weiß ich von was es abhängt wie die Augen der Hunde beim Anleuchten in der Dunkelheit oder bei Blitzlicht “aufleuchten”.
18.01.2020
Das Fell des Alaskan Malamute
Immer wieder werde ich gefragt, ob es nicht ein enormer Aufwand wäre, das Fell meines Hundes zu pflegen um es so schön zu halten wie es ist. Meine Antwort erstaunte bisher alle, wenn ich ihnen damit erkläre dass es keinerlei Fellpflege bedürfe, außer im Fellwechsel. Warum das so ist?
Hier eine kurze Beschreibung des Fells der Alaskan Malamutes:
Als Welpe haben diese Hunde ein wollartiges Fell, dass sich aber dann mit ca. 6 Monaten relativ rasch zum schönen und funktionalen Fell entwickelt. Der Alaskan Malamute hat dann ein wetterfestes doppellagiges Fell. Das weiche fettige Unterfell wird in etwa 3–5 cm lang und das dichte Deckhaar (Grannenhaar) ist entsprechend der Unterwolle etwas länger. Beide Schichten zusammen ergeben ein isolierendes (gegen Kälte und Hitze!) und wasser- sowie schmutzabweisendes Gefüge aus Unmengen an Haaren. Ein schmutziger Malamute braucht nicht gebadet zu werden (außer er ist mit stinkenden Flüssigkeiten oder Kadavern in Berührung gekommen), denn der Schmutz fällt nach dem Trocknen von selbst ab. Auch “hundelt” ein Malamute nicht wenn er nass ist, es riecht eher nach feuchter Wolle, also überhaupt nicht unangenehm. Malamutes sollte man so wenig wie möglich baden, da sonst die Fettschicht des Unterfells zerstört wird, und es damit in der natürlichen Funktion beeinträchtigt oder gar nutzlos wird. Ebenso ist das Scheren im Sommer UNBEDINGT zu VERMEIDEN! Damit ruiniert Ihr das Fell der Hunde auf lange Zeit oder sogar auf Dauer!
Beim sogenannten “Wooly” (korrekterweise “Longcoat”), besteht das Fell nur aus einer Lage langem Haar ohne Unterfell. Dies führt zu Isolationsproblemen und es weist kein Wasser ab. Diese Hunde werden bei Regen oder im Wasser klatschnass bis auf die Haut. Probleme tauchen auch im Winter auf, wenn dieses Fell zwischen den Zehen durch Eis verklumpt und es dann für den Hund beim Laufen schmerzhaft wird. Longcoats entstehen durch genetische Fehler, jedoch sollten diese aus jeglicher Zucht herausgenommen werden um die Rasse so zu erhalten wie sie gehört. Leider werden auch diese Vertreter der Alaskan Malamutes oftmals verpaart. Des Menschen Einfluss auf robuste und solide Rassen geht oft unergründliche Wege und führt dann unweigerlich zu Degeneration und dem Kaputtmachen ganzer Zuchtlinien.
Die Fellpflege ist wie schon Eingangs erwähnt nicht so eine große Herausforderung, abgesehen von den beiden Fellwechseln im Jahr, wo man wirklich täglich (auch öfter wenn nötig) bürsten muss. Auch hierbei sollte man sich nicht aus Bequemlichkeit heraus dazu leiten lassen, die Hunde zu baden um sie dann mit einem Hundefön “auszublasen”. Zwischen den Haarwechseln ist ein Bürsten meiner Meinung nach nur an einigen wenigen aber wichtigen Stellen notwendig, und zwar am Ansatz des Schwanzes und der sogenannten “Hose”. Beide Stellen können schnell verfilzen, und dann wirds schwierig, diese wieder knotenfrei zu bekommen. Auch wichtig ist das vorsichtige Auswischen der Augenwinkel, sollten die Hunde tränen oder Klümpchen haben. Nur ein weiches Tuch verwenden. Es beugt der Verfärbung des Fells dieser Stellen vor. Sollte sich das Tränen nicht geben ist ein Tierarzt zu Rate zu ziehen um die Ursache abzuklären.
12.01.2020
Wichtige Untersuchungen und bekannte, genetisch bedingte Krankheiten beim Alaskan Malamute
Es gibt einige wichtige Untersuchungen, die beim Alaskan Malamute gemacht werden sollten, wenn man seriös eine Zucht betreiben möchte, diese wären:
HD (Hüftgelenkdysplasie), Röntgen, im Alter von 12-15 Monate, besser 18 Monate.
ED (Ellbogendysplasie), Röntgen, Alter ab 12 Monate.
Augen (erbliche Augenkrankheiten), Sichtuntersuchung, nicht älter als 1 Jahr.
AMPN oder PN (Polyneuropathie), Gentest
PCD (Primary ciliary dyskinesia, auch Kartagener Syndrom), Gentest
Wer wissen will, ob sein eigener Hund ok ist, kann natürlich auch selbst diese Untersuchungen durchführen lassen. Wenn man Hochleistungssport mit den Hunden betreiben will, dann auf jeden Fall VORHER auf ED und HD untersuchen lassen, um nicht bereits vorhandene Schäden zu verschlimmern.
Malamutes neigen auch zu einer vermutlich genetisch bedingten Hauterkrankung, der Zink-reaktiven Dermatose. Ursache ist eine verminderte Aufnahme des Spurenelements Zink aus der Nahrung. Moderne Medikamente können hierbei aber eingesetzt und die Hauterkrankung im Zaum gehalten werden.
Zu erwähnen ist auch noch, dass immer mehr Alaskan Malamute an der Hautkrankheit Sebadenitis (Entzündung der Haarbalgdrüsen) leiden, die offenbar auch eine erbliche Komponente hat (dazu gibt es auch laufende Untersuchen). Diese Hunde verlieren das Unterfell und das Deckhaar bricht beim Nachwachsen ab. Dieses Phänomen kann geheilt werden mit Konsequenz und regelmässiger sanfter Fellpflege. Als Langzeitbehandlung haben sich hochdosierte Präparate mit Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren, sowie äusserliche Anwendung von beruhigenden und Feuchtigkeitsspendenden Lotionen, wie auch Spot-on Präparaten, bewährt. Auch die Gabe von CBD unterstützt den Heilungsprozess. Auf jeden Fall gehören solche Hunde in Tierärztliche Behandlung, denn zu allererst muss das Geschehen diagnostiziert und die Entzündung mit geeigneten Medikamenten gestoppt werden.
12.01.2020
Der “reinrassige” Alaskan Malamute (Zucht oder Vermehrerei?)
Dieser Artikel ist eine kritische Betrachtung der momentanen und seit Jahrzehnten gebräuchlichen Klassifizierung der Rasse des Alaskan Malamutes in reinrassig und nichtreinrassig (also in den Augen der Rasseverfechter: wertlos). Hier meine Meinung dazu:
Wie wird eine “Rasse” gezüchtet? Nun, irgendwann gab es einmal Hunde, die zu einem gewissen Zweck gezüchtet wurden, und aus denen sich größere Populationen entwickelten. Sie wurden für die ihnen zugedachten Aufgaben verwendet, und man nahm immer die stärksten und besten Hunde aus diesen Würfen, um die Rasse zu verbessern. Das ist der immer schon dagewesene Weg einer Selektion durch den Menschen, um Arbeitshunde zu bekommen, die man bestmöglich einsetzen konnte, ohne dass sie Schäden davontrugen, wenn sie ihre Aufgaben erledigen. Über Jahrzehnte, Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende, entstehen dann Linien, die eben für ihre Aufgaben optimal ausgestattet sind.
Die Auswahl erfolgt, um beim Alaskan Malamute zu bleiben, anhand von Charakter (Gutmütigkeit gegenüber dem Menschen ist Pflicht), Größe und Stärke (der Hund soll ja schwere Lasten über lange Distanzen transportieren können), Fell (gute Isolierung auch in den kältesten Regionen muss gegeben sein), Gesundheit (anfällige und kränkliche Hunde, oder Hunde mit ED, HD, Augenfehlern, Gendefekten, Erbkrankheiten sind von der Zucht auszuschließen), und einigen rassetypische Merkmale (Augenfarbe, Rutenhaltung, Gangwerk, Muskelbau, etc.). Das war immer so, und sollte auch weiter so gehandhabt werden. Einziger Unterschied von früher zu modernen Zeiten: Es gab keine FCI und keinen ÖKV. Also Rasseverbände die in einem “Standard” festlegen wie eine Rasse auszusehen hat, und welcher Hund als Rasse anerkannt wird oder nicht. Ja, es ist gut, wenn man einen gewissen Standard festlegt, doch diesen gab es grob umrissen auch schon vorher, sonst hätten sich diese speziellen Rassen nie etabliert. Der Mensch selbst maßt sich eben immer wieder an, die Natur in bestimmte Schablonen zu pressen, und denkt, er würde damit etwas Gutes tun. Das ist nur teilweise richtig, denn genau genommen leistet er damit nur Vorschub zu Vermarktung und Profitmacherei.
Sehen wir uns die “Rassehunde” genauer an, stellen wir schnell fest, dass es da schon trotz EINEM Standard, ZWEI Linien geben soll. Eine Ausstellungslinie (also jene Hunde, die zu Ausstellungen gekarrt werden, um dort Preise für alle möglichen Schönheitsbewerbe mit ein bisschen im Kreis laufen im Ring absahnen, aber für die Arbeit wofür sie eigentlich gezüchtet wurden, unbrauchbar sind. Dann soll es die Sportlinie geben, die Lasten ziehen und an Rennen teilnehmen, hier ihre angezüchtete Leistung erbringen, aber im Ausstellungsring genau null Erfolge hätten, weil sie eben nicht den “Schönheitsidealen” der Richter und Richterinnen entsprechen. Finde den Fehler! EIN Standard, ZWEI Linien. Mehr muss man ja schon gar nicht darüber schreiben, sondern nur darüber nachdenken.
Im Grunde genommen, diente der Alaskan Malamute dazu, schwere Lasten über Tage hinweg zu transportieren. Deswegen ist er auch einer der größten und schwersten Schlittenhunde die gezüchtet werden. Es kommt nicht auf die geschwindigkeit an, sondern auf die Kraft und Ausdauer. Er wurde auch für die Jagd eingesetzt, deswegen haben diese Hunde einen genetischen Jagdtrieb in sich, der schwer bis gar nicht unter Kontrolle zu bekommen ist. Man sie zwar trainieren nicht jedem Wild nachzustellen, aber das geht eine Woche, 1 Monat oder mit Glück vielleicht ein Jahr lang gut, dann wildert er und ist nicht zu stoppen. Wenn dann noch ein Jäger in der Nähe ist, nimmt das Unglück seinen Lauf. Das dritte Merkmal des Malamute, seine Gutmütigkeit, wurde ihm deswegen über X Generationen angezüchtet und genetisch verankert, weil die Hunde in extrem Kalten Winternächten dazu verwendet wurden, die Kinder der im Eis herumwandernden Nomadenstämme des Nordens zu wärmen. Die Hunde waren also immer schon im Familienverbund miteingeschlossen.
Doch zurück zur Zucht selbst. Ein reinrassiger Alaskan Malamute mit allen von der FCI geforderten Papieren, kostet in unseren Breiten zwischen 1300 und 1800 Euro, je nach Züchter. Das ist viel Geld für ein paar Papierln die man zusätzlich zum Hund bekommt. Diese bestehen dann aus einem niedergeschriebenen Stammbaum, einer Zuchtbucheintragungsbestätigung. Daneben bekommt man dann auch noch einen Impfpass und einen gechipten Welpen, dessen Chip aber noch selbst in die Heimtierdatenbank des Ministeriums (Animaldata & Co alleine zählen nicht laut TSchG2005!) eingetragen werden muss. Dafür hat man dann einen reinrassigen Alaskan Malamute, mit dem man die Rasse offiziell nach weiteren Ausstellungen und einer Zuchtzulassung (hier läuft dann die Geldmaschinerie ein zweites Mal gut an) weiter “verbessern” darf.
Und genau da fängt das Problem an! JEDER, der einen zuchtzugelassenen Malamute (oder auch anderen Hund) hat, kann sich für diesen seinen Deckpartner frei aussuchen, OHNE jemals eine Ausbildung in z.B. Genetik gemacht zu haben, oder sich mit den eingangs erwähnten Punkten wie z.B. den Erbkrankheiten beschäftigt zu haben. Relevant sind meistens nur: Sind die beiden Hunde irgendwo Champions (bei Ausstellungen oder im Sportbereich), das Aussehen (Jö, der ist sooo lieb, der passt zu meiner Hündin!), oder einfach, weil man Geld fürs Decken bekommt (Deckrüden müssen ja bezahlt werden, die Geldmaschinerie Teil 3 läuft an…). Weitere Gründe sind Verankerung der Zucht durch den Verkäufer des Welpen im Kaufvertrag weil der Marktanteil der Zuchtstätte erhöht werden soll, idiotische Aussagen von alteingesessenen Tierärzten die eine Trächtigkeit im Leben eines Hundes nach wie vor empfehlen (!!), Unaufmerksamkeit durch die Hundehalter und -halterinnen (ups, es ist halt passiert), und der dümmste Punkt überhaupt: “Meine Hündin ist sooo lieb, die kriegt sicher ganz süße Babies” …
Gewissensfrage: WO ist nun der Unterschied zwischen einer registrierten Zucht laut FCI, und einer von den Rasseenthusiasten abwertend bezeichneten “Hinterhofzucht” wo es eben keine Papiere für die Hunde gibt?
Abfällig als “Vermehrer” bezeichnet werden ja alle die nicht unter FCI züchten und Welpen anbieten. So will man seine Einnahmequelle mit aller Vehemenz verteidigen. Doch was ist dran an der Aussage, dass nur Hunde vom Züchter gut, und alle von den Vermehrern schlecht sind? Meiner Meinung nach gar nichts! Warum? Ganz einfach:
Unter FCI anerkannten Zuchtstätten wurden in den letzten Jahren vermehrt Alaskan Malamutes “auf den Markt geworfen”, die bereits mit HD-belasteten Elterntieren gezüchtet wurden. Augenkrankheiten und Erbkrankheiten nahmen immer mehr zu. Welpen sterben immer öfter kurz nach der Geburt (das ist eine natürliche Selektion durch die Natur, weil eben schon irgendwas nicht stimmte!), die Hunde haben teilweise schon aggressive Verhaltensformen, leiden an Hautkrankheiten und erreichen nicht mehr oft das normale Alter von ca. 12 Jahren für diese Rasse.
Von Vermehrern kommen viele kranke Welpen und auch Hunde, die später erkranken und nicht alt werden, das ist richtig, aber das sind Hunde, die von Möchtegernzüchtern kommen, die keine Ahnung von den schon erwähnten Merkmalen haben, und sich einfach auch noch viel Geld sparen wollen um sich zu bereichern. Aber, es gibt auch “Vermehrer”, die sehr wohl wissen, was sie tun, und das noch besser als jeder anerkannte Züchter! Nur lassen sich diese nicht in das Schema-F der Geldmaschinerie der Zuchtverbände pressen, und gehen ihren Weg. Diese daraus resultierenden Hunde sind oft die robustesten und gefragtesten Hunde überhaupt, nur eben ohne Papiere. Diese “Hinterhofzüchter” wie man so sagt, schauen auch auf den Erhalt und die Verbesserung der Rasse, weil sie sie eben auch selbst einsetzen und dazu nur gesunde Hunde brauchen. Es ist ja sinnlos, Hunde zu züchten, die man dann nicht verwenden kann, sondern sie das ganze Leben nur durchfüttern muss oder krank sind. Und genau diese letztgenannten Züchter können ebenso für ihre Hunde einen Stammbaum zeigen, nur ist der eben nicht offiziell eingetragen, und die Welpen sind um einiges günstiger, weil es um die Rasse und nicht die Bereicherung geht.
Resümee: Es gibt auf beiden Seiten gute Züchter, als auch schlechte Vermehrer! Das Schwierige daran ist nur, die Spreu vom Weizen trennen zu können. Für mich persönlich ist ein Hund ohne die Papiere genauso viel wert, wie einer mit. Es ist nur der Mensch, der aus Gewinnsucht eine Rasse ruiniert, und da spielt das Zuchtpapier oder der Stammbaum keine Rolle. Champion A mit Champion B verpaart kann genauso kranke Welpen hervorbringen, wenn man keine Ahnung hat, als man aus diversen Kofferräumen auf abgelegenen Parkplätzen kaufen kann.
Reinrassigkeit, wie wird die definiert? Wenn ein Husky mit einem Jagdhund verpaart wird, dann kann man wohl bei den Welpen nicht mehr von reinrassig sprechen, da ja 2 Rassen im Spiel waren. Wenn ein Malamute und ein Canadian Eskimo Dog verpaart werden, schauen sie noch immer so aus wie ein Malamute oder ein Eskimo Dog, sind aber auch nicht mehr reinrassig. Ein Malamute und ein Malamute wird aber egal ob Papiere oder nicht, reinrassig sein! Genauso wie ein Eskimo Dog der sich mit einem Eskimo Dog paart! Es ist eben nur eine Ansichtssache, und wie man reinrassig auslegt. Aber wie sagt man so schön? Geld regiert die Welt, und Stammbaum mit Zuchtpapier ist eine Einnahmequelle für sehr viele Verbände und Vereine.
Übrigens züchten die Stämme der nordischen Nomaden nach wie vor die besten Hunde, und das ohne Papiere, warum wohl?
06.01.2020
Die verschiedenen Arten der Malamutebesitzer
Es ist wie es ist, und kurz gesagt: Es gibt 5 verschiedene Liebhaber (mit der männlichen Ausdrucksweise verkürze ich den Text, meine aber alle Geschlechter) dieser wunderbaren Hunderasse. Ich möchte sie hier nur kurz umschreiben, und dann könnt Ihr ja Eure eigene Zuordnung selbst festlegen:
- Der “Ich hab einen besonderen Hund” Malamutebesitzer. Er kehrt immer wieder vor anderen heraus, wie toll und wunderbar doch diese Hunde sind, wie schwierig es ist sie zu halten, wie viel Sport man am Tag mit ihnen machen muss damit sie sich wohlfühlen, und was man noch so alles tut um der Rasse gerecht zu werden. Daraus entwickeln sich die meisten selbsternannten Experten, inkl. deren permanenter Präsenz in den sozialen Medien.
- Der “sportliche” Malamutebesitzer. Jener, der im von Herbst bis Frühjahr die Hunde über Stock und Stein jagd, nur um allen zu zeigen, wie gut er und die Hunde doch sind. Das Herauskehren und brillieren mit allen möglichen Titel, Urkunden und Pokalen wird zur Religion. Man schreckt nicht einmal mehr davor zurück an “offenen” Rennen teilzunehmen und die Hunde gegen rassen laufen zu lassen gegen die sie keine Chance haben, weil auch nicht dafür gezüchtet! Durch Taktieren schafft man halt doch hin und wieder ein Potesterl. Ende Frühjahr und über den Sommer verschwinden diese Menschen dann samt Hunden ins Nirwana, die Hunde meist im Zwinger, der Mensch irgendwo auf der Couch. In diesen Monaten lebt man weiter mit dem Posten der erreichten Gewinne und kaut ewig drauf herum. Die zweite Gruppe von selbsternannten Experten ist damit geboren und ganzjährig präsent.
- Der Ausstellungsnarr. Die Hunde werden aufgrund der eigenen Eitelkeit permanent zu Ausstellungen gekarrt und durch alle möglichen Bewertungsringe gezerrt. Urkunden, Pokale, Bewertungen, alles wichtiger als der Hund selbst. Man poliert sich sein Ego enorm auf und versucht zu allerletzt dann auch noch die “guten Gene” der Hunde zu vermarkten. Ob nun mit Zucht, Vermehrerei oder mit dem Verleih von Deckrüden, ist dann schon egal. Eine Folge der Ausstellerei eben.
- Der Züchter der sich um den Erhalt der Rasse kümmert! Ja, der Schmäh ist gut. 90% der Züchter züchten nicht der Rasse wegen, sondern weil es ein super schönes Zubrot ist! Und nun soll mir keiner kommen, daran wäre nichts zu verdienen! Ich selbst habs durchgerechnet, inkl. aller Kosten! Es bleibt jede Menge hängen! Noch mehr bei den Hinterhofvermehrern die ja alle nur “Hoppalawürfe” haben, oder weils der Tierarzt so empfohlen hat (es soll ja jede Hündin einmal im Leben einen Wurf haben, so ein Blödsinn auch!).
- Der Hundeschulenfetischist, der seinen Malamute von einer BGH zur nächsten schleppt, auch der Hundeführschein muss gemacht sein, Welpenkurse vorher sowieso. Was weiß ich wie viele Kurse noch belegt werden müssen, nur um dem Tier seinen angeborenen Charakter und sein Wesen umzuformen, so dass es halt passt wie man es will! Also ein artfremder Hund in einem Malamute-Kostüm. Gehorsam wie ein Schäfer, nicht mehr zugfreudig wie ein Retriever, streichelweich wie ein Pudel. Traurig aber Tatsache.
- Der Malamutefreund, der diese wunderbaren Hunde in die Familie integriert, sie aufwachsen lässt wie sie eben sind, mit ihnen ein wenig Sport betreibt, aber auch nur auf der Couch herumlümmelt. Den Hund mitnimmt wo es geht, ihm durch zuschauen lernen lässt, keinen blind hörigen Doofmax aus ihm macht, sondern seine Persönlichkeit lässt wie sie ist und sich nach 2 bis 2 1/2 Jahren entwickelt hat. Das sind dann die Traumhunde, die jeder haben will, aber mit denen die wenigsten umgehen können! Das sind aber auch die Menschen, die den Wert dieser Rasse erkannt haben, und dafür sorgen dass sie auch weiterhin so bleiben wie sie eben sind. Treue Begleiter die für einen durch Dick und Dünn gehen!
Und Du? In welchen Kategorie würdest Du Dich einordnen?
03.01.2019
Weils wieder mal aktuell war – Begegnung mit einem Malamute
Liebe Leser, liebe Freunde! Wieder einmal hat sich gezeigt, wie wenig Ahnung andere Hundemenschen doch über unsere Hunde haben, und mit welchen veralteten Ansichten (die sie teilweise noch immer in Hundeschulen so untereinander weiter austauschen) sie uns mit ihren meist unkontrollierten oder leinenlosen Hunden begegnen.
Es fängt schon damit an, dass wir Malamuteführer keine “dicken Huskys” haben die nicht reinrassig oder echt sind weil sie ja keine blauen Augen haben, sondern stolze, kräftige (und mit kräftig meine ich wirklich kräftig und nicht nur vom Aussehen her!) und extrem eigenständige Hunde haben. Ein Malamute unterliegt keiner Ansicht, dass kleine Hunde oder junge Hunde einen “Welpenbonus” haben! Das ist ein Irrglaube der zu brenzligen Situationen führen kann! Den so oft zitierten Welpenbonus gibt es nur im eigenen Rudel, aber nicht gegenüber fremden Hunden. Kleine Hunde werden in der Regel nicht als Artgenosse erkannt und fallen entweder bei schnellen Bewegungen unter das Beuteschema, oder wenn sie keiffen und bellen unter unliebsamer Angreifer der eben hinweggerafft wird. Haltet daher Eure Hunde von unseren fern, und lassts sie nicht dauernd unkontrolliert zu unseren großen Mützen (Malamute) herlaufen! Es gibt auch keine blödere Frage als “ist das ein Bub oder ein Mädchen?” … das ist einem Alaskan Malamute sowas von egal, wenn gefetzt wird, dann vollkommen unabhängig ob “Bub oder Mädchen”! Vergesst doch endlich mal diese alten Ansichten, und fragt vorher ob ein Kontakt zwischen den Hunden erwünscht ist, oder nicht! Ihr erspart Euch selbst und auch uns viel Ärger, denn unsere Hunde müssen NICHT mit jedem spielen, sie SIND mit ihren Artgenossen sozialisiert, sie brauchen sich NICHT alles gefallen lassen, und sie haben DAS RECHT sich zu wehren, wenn sie angegriffen werden!
Ein Malamute ist kein Hund dem der Wille in diversen Kursen, Hundeschulen, Abrichtezentren, etc. gebrochen wurde. Ein Malamute ist ein urtümlich belassener charakterstarker Hund, den ein Rasseliebhaber auch so belässt (weil genau das diese Hunde ausmachen was sie sind) und nicht umformen lässt so dass er der Gesellschaft passt. Es sind KEINE Spielkameraden für Eure Hunde, sondern Schwerlastenzieher, extreme Jäger, super menschenfreundlich mit genetisch verankerter Beißhemmung wenn die Zuchtlinie in Ordnung ist, aber keinesfalls freundlich zu jedem Hund! Sie sind wahre Rassisten! Denkt also bitte immer daran, wenn ihr das nächste Mal einem Malamte begegnet!
Wenn Ihr den Unterschied zwischen Malamute und Husky nicht selbst erkennt, dann fragt doch einfach den Besitzer jener “Lokomitive des Nordens” wenn ihr einem begegnet, aber haltet mit Eurem eigenen Hund vorerst mal Abstand! Danke.
15.12.2019
Vorstellung, Rasse und Einsatzmöglichkeiten
Meine ersten Erfahrungen mit nordischen Hunden machte ich bereits in den 90er-Jahren mit einem wunderbaren Eskimorüden, den ich praktisch tagtäglich sah und der mich “adoptiert” hatte. Von da an war mir immer klar, welche Hunde ich selbst wollte. 2004 kam dann meine erste eigene Malamute-Hündin zu mir ins Haus, 2006 ein toller Siberian Husky Rüde, den ich aus dem Tierheim holte. Beide waren bei uns in der Familie integriert und lebten frei im Haus. Ich persönlich lehne Zwingerhaltung grundsätzlich ab, denn ich bin der Meinung, dass diese Hunde die direkte Nähe zum Menschen brauchen, denn dafür wurden sie auch ursprünglich gezüchtet. Neben der Jagd und dem Ziehen von Lasten auf entsprechenden Schlitten, war es ihre Aufgabe in kalten Nächten, die Kinder der “Mahlemuts” zu wärmen. Deswegen züchtete man auch immer nur mit den gutmütigsten Vertretern der Alaskan Malamutes. Eine gute Zuchtlinie erkennt man daran, dass diese Hunde gegenüber dem Menschen keine Aggression und eine genetisch verankerte Beißhemmung besitzen.
Seit 2017 begleitet mich wieder eine neue Malamute-Hündin aus Lettland mit Würzeln aus Russland und einer ursprünglichen und unverfälschten Linie. Ich ließ die “Kleine” ganz natürlich bei uns aufwachsen, natürlich auch wieder innerhalb der Familie, und sie lernte wie ein Kind durch zusehen, aufpassen, mündliche Zurechtweisungen. Ich habe auch ihr für ihre Entwicklung die Zeit gelassen, die notwendig für diese Rasse ist. Sie ist auch vom Charakter her nicht durch Fremdeinflüsse (Hundeschule, etc.) verfälscht worden. Mittlerweile ist sie 2 1/2 Jahre und ein Traum von Hund geworden. Wer mehr über meine “Nukka” wissen möchte, und damit auch sehr viel mehr über das Aufwachsen eines Malamutes, der kann gerne in ihr Tagebuch reinlesen, dass ich als spätere Erinnerung mitgeschrieben hatte:
“Das Buch Nukka” …
Ja, wir haben schon einiges zusammen erreicht, unter anderem einige Österreichmeistertitel, Vizeösterreichmeistertitel, 2 Zertifikate für “Erste Hilfe am Hund – Notfallversorgung”, weiters “Zertifizierter VRSÖ Hundezugsport Coach”, “ASVÖ Nordic Walking mit Hund (Walk’n’Dog) Übungsleiter”, und ich habe viele Fachpublikationen im Rahmen des Verbandes veröffentlicht. Nachdem ich mit meinen beiden vorherigen Hunden in den Kategorien Schlitten, Wagen, Bike, Scooter und Nordic Walking mit Hund unterwegs war, werde ich nun mit meiner Nukka (die ich nicht mehr einspannen werde) nur mehr auf Touren und in den Bergen unterwegs sein.