Wandern und Langstreckenwandern mit dem Hund (Teil 4 unserer Serie “Sport mit dem Hund”)


Wandern und Langstreckenwandern mit dem Hund
Teil 4 unserer Serie “Sport mit dem Hund
[maj update=”26/10/18″][/maj]

 

Wir, die Mitglieder der dem VRSÖ angeschlossenen Vereine, sehen uns als verantwortungsvolle Hundehalter und -halterinnen. Dazu gehört nicht nur die besondere Obacht auf unsere wunderbaren Hunde, sondern auch die Einhaltung der gesetzlichen Regeln und Vorschriften zur Benutzung des öffentlichen Raums. Aus diesem Grunde stellen wir in einer Serie von Beiträgen diverse Sportmöglichkeiten mit Hunden unter Anbetracht der Gesetzeslage in Österreich vor. Mit Teil 4 wollen wir euch das Wandern und Langstreckenwandern mit dem Hund vorstellen und ein paar wichtige Dinge erklären.

Das Wandern mit dem Hund ist ja heutzutage ohnehin kein Thema das man lange erklären muss. Abgesehen von den aktuellen gesetzlichen Regeln, an die sich leider viel zu viele partout nicht halten wollen. Das beginnt bei der Leinenpflicht für die Hunde. Hier ein Text, den wir euch nun noch ein Mal nahe legen wollen, und aus dem ihr ersehen könnt, dass es heutzutage eben nicht mehr erlaubt ist, den Hund überall frei laufen zu lassen:

straub_frei_laufende_hunde_im_Jagdgebiet (PDF vom NÖ Landesjagdverband)

Wir werden hier an dieser Stelle auch nicht weiter erläutern warum das Anleinen einfach für den Hund sicherer ist, und verweisen auf Teil 1 unserer Serie Sport mit dem Hund, wo wir das schon ausführlich getan haben.

 


 

Wandern in den Bergen und auf Weiden ist natürlich auch ein wichtiger Punkt, den wir hier behandeln wollen. Wir selbst sind ja im Zuge unseres Vereins sehr viel auch in den Bergen unterwegs, oder müssen entlang von Wanderrouten über Weiden gehen. Da gibt es natürlich auch Kühe. In letzter Zeit gab es auch sehr viele Zwischenfälle mit ihnen. Verteufelt wird natürlich die Kuh. Und genau da liegt der Knackpunkt, denn so lassen wir das nicht gelten.

In den meisten Wandergebieten mit Weidevieh sind solche Tafeln aufgestellt. Der Satz “Halten sie unbedingt Distanz” bedeutet aber für einen Großteil der uneinsichtigen Freilaufverfechter: Ableinen und “Wo ist das Muhkuhli? Such!”. Dümmer geht’s ja wohl nicht mehr. Und wenn dann die Hunde hinter dem Vieh herhetzen …


Dieser unangeleinte Hund hetzte im Nationalparkgebiet die Kühe! Genau an der Tafel “Hunde an die Leine” bildeten sich die deutschen Besucher ein, ihre Hunde (3 an der Zahl) abzuleinen, weils ja so lustig ist.

… dann darf sich niemand mehr wundern, wenn Kühe angreifen! Wir selbst haben das schon oftmals selbst erlebt und gesehen, wie rücksichtslos viele Hundehalter und -halterinnen agieren, nur weil sie der Meinung sind, die Hunde müssen frei laufen weil das laut ihrer Meinung die einzige Art von artgerechter Bewegung für den Hund ist.


Dieser Comic veranschaulicht gut, wie ihr euch auf Weiden zu verhalten habt. (Quelle: www.wir-sind-tierarzt.de)

 

Warum Hunde schon an vielen Stellen nicht mehr gerne gesehen werden, ist das Liegenlassen von Hundekot. Einige Gebiete zeigen ihren Unmut dadurch auf, dass sie schon Tafeln und Schaufeln entlang von Wanderwegen anbringen, so wie hier am Planetenweg in Königsleiten (Salzburg) wo gut und gerne 100 Stück in den Bäumen hängen:

Das ist nicht notwendig und wir missbilligen so ein Verhalten auch. Ebenso das Liegenlassen von Müll oder das achtlose Wegschmeißen von Zigarettenkippen, Essensresten oder Bananenschalen. BITTE, nehmt euren Müll immer mit und entsorgt ihn in den dafür vorgesehenen Mistkübeln bei Hütten, Gondelstationen oder in den Orten selbst. Danke!

 

Doch nun zur empfohlenen Grundausrüstung für das Wandern mit dem Hund

  • Führgeschirr, Ruckdämpferleine, Bauchgurt. (Damit bleibt der Hund brav angeleint, und die Hände immer frei)
  • Wasserschüssel und Wasser für den Hund. (Nicht immer gibt es Bäche oder Seen!)
  • Rucksack, Regenjacke oder Regenponcho, Getränk, Jause (auch Snacks für den Hund nicht vergessen), geladenes Handy, Ausweis, Geld, Wanderkarte des Gebietes wo ihr unterwegs seid, Sackerl für euren Müll.
  • Bei der Benutzung von Gondeln oder Bergbahnen ist auch ein Beißkorb mitzuführen, weil der oft vorgeschrieben wird.
  • Festes Schuhwerk mit griffiger Sohle sind auf jeden Fall Pflicht.

Was ihr sonst anzieht oder mitnehmt hängt von der Witterung, der Jahreszeit und eurem Kälteempfinden ab. Prinzipiell ist für das normale Wandern nicht so viel Ausrüstung erforderlich. Wenn man auf der Strecke genügend Wasser zur Verfügung hat, dann reicht auch nur eine kleine Notreserve (0,5 Liter) die man im Rucksack mitnehmen kann. Um einiges Umfangreicher wird’s jetzt:

 

Empfohlene Grundausrüstung für das Langstreckenwandern mit dem Hund

Wenn ihr auf langen Strecken unterwegs seid, dann ist unbedingt anzuraten, folgende Ausrüstung mitzunehmen:

  • Rucksack mit verstellbarem Tragesystem und Regenschutz (wenn nicht integriert).
  • Wasserschüssel und mind. 1,5 Liter Wasser pro 10-15km, Snacks, 2 Booties (Hundeschuhe).
  • Erste Hilfe Set für Mensch und Hund (inkl. Krallenzange und Superkleber).
  • Geladenes Handy, GPS-Gerät oder Wanderkarte & Kompass, Geld, Ausweis.
  • Wechselwäsche (Socken, Shirt), Regenjacke, Fleecepuli für Kälteeinbrüche in den Bergen.
  • Sackerl für euren Müll.
  • Beißkorb für Gondel- und Bergbahnen.
  • Getränk und Jause, Power-Riegel für unterwegs.
  • Stirnlampe mit Ersatzbatterien oder -akku.
  • Grödel (wenn ihr in den Bergen unterwegs seid wo mit Eis- und Schnee zu rechnen ist).
  • Dem Wetter entsprechend auch Handschuhe und Haube.
  • Ein Messer oder Mehrzweck-Tool. Man kann ja nie wissen was repariert werden muss.
  • Wanderstöcke sind auf alle Fälle von Vorteil.
  • Ein Zeckenhaken und ein Fellstriegel (sollte der Hund in einen Klettenstrauch geraten).
  • Fotoapparat wenn ihr eure Tour auch dokumentieren wollt.

Das bringt nun natürlich auch Gewicht auf die Waage. Um den eigenen Rucksack ein wenig zu entlasten (bei großen und dafür geeigneten Hunden), kann man auch dem Bierbeiner seine Sachen selber tragen lassen. Dazu gibt’s eigene Hundepacktaschen, wie zum Beispiel von Ruffwear:


Dabei ist aber wichtig, das Gewicht auf beiden Seiten gut aufzuteilen!

Zur Erklärung warum wir eine Krallenzange, Superkleber und Booties empfehlen: Auf steinigem Untergrund (speziell im Gebirge), kann schnell mal eine Kralle einreißen oder abbrechen. In vielen Fälle kann man diese mit dem Superkleber (Achtung! NICHT das Fell verkleben!) reparieren. Notfalls – falls die Klebemethode keinen Sinn hat – mit einer Krallenzange so weit kürzen wie es möglich ist. Hilft auch das nicht, muss die Pfote mit einem Bootie geschützt werden. Eingerissene Krallen sind schmerzhaft, und ohne Schutz oder Reparatur verweigert der Hund jeden weiteren Schritt. Weiters ist der Superkleber das einzig Wahre, wenn sich wieder mal eine geklebte Sohle vom Schuh löst! Alles schon da gewesen. Da ist schnelle Vorortreparatur besser als den Schaden noch größer werden zu lassen und bei der nächsten Hütte dann ohne Sohle da zu stehen.

Die Strecke die man bewältigen kann hängt vollkommen von der Leistungsfähigkeit des Hundes ab. Zwingt keinen Hund zu mehr, als er bereit ist zu laufen! Achtet auf jedes Symptom von Erschöpfung, Überhitzung oder Schmerzen! Wir Menschen können uns mitteilen, die Hunde nicht. Legt genügend Pausen ein, um den Hund trinken und rasten zu lassen. Wenn das Wetter umschlägt, macht euch sofort auf den Weg zu einem Unterstand oder Hütte.

Das Lesen von Karten ist nicht jedermanns Sache, und trotzdem wagen viele den Schritt auf unbekannte Pfade. Das kann natürlich ins Auge gehen. Hier haben wir ein PDF für euch gefunden, dass euch das Lesen von Karten sicher näher bringt:

TIPPSzumKartenlesen (Landesvermessungsamt Baden-Württemberg)

Wer ein GPS-Gerät verwendet ist natürlich von gedruckten Karten unabhängig, muss aber darauf achten, dass er volle Akkus oder Batterien hat (Reserve nicht vergessen!), und natürlich aktuelles Kartenmaterial aufgespielt ist. Der Umgang mit dem Gerät sollte vor der ersten Wanderung schon mal laut Bedienungsanleitung erprobt sein. Auch am GPS-Gerät muss man natürlich Karten lesen können, das bleibt einem nicht erspart.

 

Erste Hilfe Pakete


Zweimal Erste-Hilfe-Paket: Links für den Zweibeiner, rechts für den Vierbeiner

Das Paket für den Zweibeiner beinhaltet:

1x Wasserdichter Beutel
2x Wundverbände 10×6 cm, steril
5x Pflasterstripes 7,2 x 2,5 cm
1x Erste-Hilfe-Outdoor Spickzettel
1x Rettungsdecke 160 x 210 cm
1x Vinyl-Handschuhe
1x Leukoplast Rollenpflaster 5 m x 1,25 cm
1x Verbandpäckchen mittel mit nichthaftender Kompresse
Eigene Ergänzung: 1x Micropur Forte zur Wasserentkeimung
Eigene Ergänzung: 1x Sport Tape
Eigene Ergänzung: 4x Magnesium Brausetabletten
Eigene Ergänzung: Kugelschreiber und Feuerzeug

Dieses Set gibts über AMAZON oder im guten Outdoorfachhandel (exkl. eigener Ergänzungen).

Das Paket für den Vierbeiner beinhaltet folgendes:

1x Aufbewahrungsbeutel & kleine Erste-Hilfe-Fibel
1x Einweghandschuhe
1x Selbsthaftende Verbandsbinde 7,5cm
1x Polsterbinde 6cm
1x Fixierbinde 8cm
5x Tupfer 6x6cm
2x Kompressen 5x5cm
1x Leukoplast Porös 2,5cm
1x Prontosan-Wundspüllösung 40ml
1x Verbandsschere
1x Zeckenzange
1x Pinzette
1x Einwegspritze 20ml
1x Digitales Fieberthermometer
Eigene Ergänzung: 1x Zeckenhaken-Set (Ist besser als eine Zeckenzange)
Eigene Ergänzung: 1x Akkupunkturnadel (Notmaßnahme bei Atemstillstand, nur für EH-Kurs-Teilnehmer!)
Eigene Ergänzung: 1x Calcium-Glyconat (Bei Insektenstichen im Maulbereich)
Eigene Ergänzung: 1x Octenisept 50ml (Wunddesinfekt)
Eigene Ergänzung: 1x Maulschlaufe (Beißschutz bei Behandlungsmaßnahmen)

Dieses Set gibt’s beim Tierarzt (ohne Ergänzungen)

 

Der Rucksack – das Wichtigste darüber in Form von Links zu Herstellern. Da brauchen wir das Rad nicht neu erfinden, sondern führen euch direkt zu den wichtigen Informationen:

https://www.bergzeit.at/magazin/rucksack-richtig-packen/ (Rucksack richtig packen)
https://www.packliste-reise.de/reise-wissen/rucksack-richtig-packen/ (Rucksack richtig packen)

 


Auch als PDF zu öffnen: Rucksack_anpassen

 

Die Energieversorgung eurer Geräte ist ein wichtiges Thema wenn ihr im Winter unterwegs seid. Im Gegensatz zum Sommer halten Akkus bei kalten Temperaturen maximal 30-50% der Dauer wie sonst üblich. Das müsst ihr unbedingt berücksichtigen. Speziell bei Stirnlampen, Handy und GPS-Geräten. Wer viel im Winter und bei Minusgraden unterwegs ist, sollte sich die Anschaffung von Geräten (abgesehen vom Handy) mit Dualversorgung (Akku oder Batterien) oder nur Batteriebetrieb entscheiden. Batterien entladen sich bei Minusgraden auch ohne Einsatz im Gerät nicht, Akkus sehr wohl. Für das Handy gibt es mittlerweile gute Power-Bänke als eiserne Reserve. Selbst wenn diese an Leistung nachlassen, schaffen sie es doch noch im Notfall ein Smartphone so weit zu laden, dass man einen Notruf absetzen kann.

 


Das Langstreckenwandern mit dem Hund ist eines der schönsten Hundesportarten die es gibt. Zusammen in der Natur unterwegs sein, entschleunigen, die Freiheit genießen, entspannen und vom Alltag Abstand gewinnen. Gut vorbereitet ein Highlight für Mensch und Hund!

 

Weitere Informationen zum richtigen Verhalten beim Wandern (mit und ohne Hunde):
http://www.almenland.at/orientierung-verhalten.html

Nationalpark Infos:
https://hohetauern.at/de/ihr-aufenthalt-im-nationalpark/sicherheit-wetter.html

 

Solltet ihr Fragen zu diesem Thema haben, dann wendet euch an uns. Wir helfen euch gerne weiter! Auch wenn ihr nicht Mitglied bei uns seid.

 

Zur Info: Der VRSÖ ist der einzige Verband in Österreich, der “Langstreckenwandern mit Hund” im Rahmen einer ÖM anbietet und bereits erfolgreich im Zuge des jährlich stattfindenden Events “Burning feet” der Longtrail Hikers – Austria, durchgeführt hat.

 

VRSÖ – Dem Sportnachwuchs in seinen Mitgliedsvereinen verpflichtet!
Mailadresse für eure Fragen: office[at]nssv.at

 

[Update per 18.01.2018]
Es kamen nun sehr oft Anfragen an uns, wie nun ein Geschirr (Führgeschirr) richtig am Hund sitzen sollte. Zu diesem Thema haben wir schon viel geschrieben, viel veröffentlicht, und weiterhin stört es die meisten nicht, wenn ihr Hund in ein nicht passendes Geschirr gezwängt ist. Nun haben wir selbst auch ein wenig im Internet recherchiert, und eine sehr gute Grafik zum richtigen Sitz des Geschirrs gefunden:


(Quelle: http://www.annyx.de)

Damit ist alles gesagt, was man über den korrekten Sitz eines Geschirrs wissen muss! Aber es gibt auch ein tolles Video, dass anschaulich zeigt, wie es sein sollte:

[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=pvz86OSSBmg[/embedyt]
Passformcheck von annyx.de

 

[Update per 28.01.2018]
Die Frage welches Gewicht ein Hund ab wann tragen kann/darf wurde an uns gerichtet. Nun, das hängt natürlich erstens von der Größe des Hundes und seinem Trainingsstand ab. Als erstes sollte man keinem Hund Packtaschen unter dem Alter von 18 Monaten verpassen. Da sind dann die meisten Hunde ausgewachsen. Daran gewöhnen (mit ausgestopften Taschen, damit sie sich an den Körper anlegen können) sollte man ihn natürlich vorher. Nennen wir es mal Rucksacktraining. Wenn der Hund die Packtasche angenommen hat, dann kann man beginnen, 1-2 Monate vor dem erwähnten Mindestalter, das Gewicht langsam zu steigern, aber maximal bis 5% des Eigengewichtes des Hundes. Wenn der Hund dann ausgewachsen ist, kann man weiter steigern, bis zu einem Maximalgewicht von 15-20% des Eigengewichtes des Hundes. man sagt zwar, dass ein Hund bis zu 1/3 seines Körpergewichtes tragen kann, doch man sollte es nicht übertreiben.

Übrigens haben wir einen Shop für Packtaschen der Marke “Berghund” (Hersteller ist die wohl jedem bekannte Rucksackfirma DEUTER) gefunden,  DÄRR Expeditionsservice in München. Schaut euch die Packtaschen mal an. Vielleicht ist es genau das was ihr sucht. Versand auch nach Österreich. Für uns selbst hat die “Berghund”-Packtasche ein großes Manko: Der Brustgurt. Leider wird dieser über die Schultern des Hundes geführt.

Ganz wichtig bei der Auswahl der richtigen Packtasche ist nicht nur die passende Größe sondern auch das “Geschirr” mit dem die Packtasche auf den Hund geschnallt wird. Was die wenigsten beachten ist die Tatsache, dass die meisten Hersteller davon ausgehen, dass die Hunde brav neben seinem Hundemenschen dahin marschieren oder möglicherweise ohnehin frei laufen. Und da beginnt ein Problem bei den Hunden die wir haben. Zugkräftige Hunde, also Schlittenhunde die nicht frei laufen können (enormer Jagdtrieb!), können so ein Packtaschen-Geschirr mit einem Ruck zerlegen wenn die Gurte nicht stark genug sind und die Nähstellen auf schwache Belastung ausgelegt sind. Das gilt für die Kunststoffschnallen und die D-Ringe ebenso. Man sollte daher wirklich auf Qualitätsware achten, und nicht billig bei Fressnapf & Co oder Amazon kaufen. Wer schon mal einen Nordischen beim Anblick eines Hasen oder Rehs durchstarten sah, der weiß von was wir hier schreiben. Selbst massive Messingkarabiner sind da schon zerbrochen.

 

[Update per 26.10.2018]
Die Frage nach der Haltbarkeit von Wanderschuhen wurde an uns herangetragen. Nun, es ist nicht einfach zu sagen, wie lange ein Wanderschuh halten wird. Ob es nun 500km oder 2000km sind, es hängt von viele Faktoren ab. Dabei spielt der Gehstil des Trägers, das Terrain wo man sich bewegt, und auch das Gewicht das der Schuh tragen muss eine Rolle. Ein guter Wanderschuh sollte so um die 1000km halten. Allerdings lassen Obermaterial und eine intakt aussehende Sohle noch keine Rückschlüsse zu, dass der Schuh den geforderten Anforderungen noch gerecht wird. Ausschlaggebend ist vor allem der Zustand der Zwischensohle, deren Verschleiß mit dem bloßen Auge allerdings nicht erkennbar ist.

Um festzustellen, ob eine Zwischensohle noch zu brauchen ist, kann folgender Test ausgeführt werden. Dazu stellt man seine Wanderschuhe auf eine gerade Fläche und beäugt die Zwischensohle von allen Seiten. Ist bei dieser Sichtprüfung erkennbar, dass die Zwischensohle stark zusammengepresst ist, dann muss davon ausgegangen werden, dass sie ausgedient hat. Eine weitere Möglichkeit um dies festzustellen, kann in einem Schuhgeschäft durchgeführt werden. Man testet dazu ein neues Paar Wanderschuhe desselben Modells. Merkt man bezüglich der Dämpfung einen deutlichen Unterschied, dann ist dies ein eindeutiges Zeichen, dass die alten Schuhe ihre Schuldigkeit getan haben. Fakt ist, eine Zwischensohle hat meistens schon bei 500 Kilometern etwa 30 Prozent ihrer Dämpfung eingebüßt. Wer in ausrangierten Schuhen wandert, riskiert Verletzungen. Beachten sollte man zudem, dass die Qualität der Dämpfung mit der Zeit immer nachlässt. Das ist unabhängig von der Belastung, denn auch unbenutzte Wanderschuhe verlieren im Laufe der Zeit an Dämpfung.

Wichtig: Kontrolliert auch immer das Profil der Sohle wenn ihr mit Hunden am Bauchgurt unterwegs seid! Durch das laufende Bremsen des Zugs an der Leine, nutzen sich die Sohlen relativ schnell ab. Ist wie bei Autoreifen die ständig unter Bremsbelastung stehen. Mit glatten Profilen kann es dann z.B. in den Bergen schnell gefährlich werden.

Info: Wer zu unbekanntem Terrain in den Bergen aufbricht und mit glatten, steilen Passagen oder Schnee- und Eisfelder rechnen muss, sollte sicherheitshalber Grödel dabei haben, um diese bei Bedarf anlegen zu können. Wir empfehlen die SNOWLINE Chainsen PRO, die wir selber schon gestestet haben. Schnell und leicht am Schuh (Vom Wanderschuh bis zu Schneestiefeln) anzubringen, bringen sie Euch sicheren Halt auf eisigen oder rutschigen Passagen.

 

Text: VRSÖ, Christian Veigl
Fotos/Grafiken: Christian Veigl, Ruffwear, Deuter
PDFs: Landesjagdverband NÖ, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Deuter
Weitere Infos: Wanderschuhe-Test.net