Der Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die seit einigen Jahren immer beliebter wird. Den Bärlauch findet man fast immer unter Laubbäumen in schattigen und feuchten Lagen. Meist verrät ihn sein Duft, der dem des Knoblauchs vergleichbar ist. Dieser Duft, der beim Zerreiben der Blätter besonders stark in die Nase strömt, macht es möglich, gesunde Bärlauch-Blätter von den ähnlich aussehenden giftigen Blättern des Maiglöckchens sowie den tödlich giftigen Blättern der Herbstzeitlose zu unterscheiden.
Beim Selbstsammeln ist jedoch Vorsicht geboten. Personen, welche die Blätter des Bärlauchs nicht sicher kennen, sollten besser auf das Bärlauchsammeln verzichten, denn die Verwechslungsgefahr mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlose oder des Maiglöckchens ist hoch. Diese Pflanzen haben jeweils äußerst giftige Inhaltsstoffe, welche neben Übelkeit, Erbrechen und Durchfall lebensgefährliche Wirkungen wie Herzrhythmusstörungen und Lähmungen hervorrufen können.
Wichtig beim Sammeln: Der Knoblauchgeruch
Eine starke Ähnlichkeit hat der “wilde Knoblauch” vor allem mit der Herbstzeitlose und dem Maiglöckchen. Wichtigstes Charakteristikum des Bärlauchs: Seine Blätter treiben einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Der Saft riecht stark nach Knoblauch.
Bei Vergiftungsverdacht muss sofort ein Arzt bzw. Ärztin gerufen werden!
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Beschreibung der giftigen “Doppelgänger” des Bärlauchs:
Herbstzeitlose
Der Bärlauch tritt oft mit der tödlich giftigen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) gemeinsam auf. Deren Blätter sind schmal länglich-lanzettlich und sitzen ohne Blattstiel an dem im Boden bleibenden Stängel. Sie treiben in Büscheln aus dem Boden aus, wobei die jüngeren von den älteren umgriffen werden. Sie umhüllen die Fruchtkapsel. Der Saft der Herbstzeitlose ist geruchlos. Doch wenn man zuvor schon Bärlauch gesammelt hat, könnte der auf den Händen klebende Saft bei einer Überprüfung einen Knoblauch-Duft vortäuschen.
Bereits drei bis vier Blätter der Herbstzeitlose genügen, um den Tod herbeizuführen. Dabei wirkt das in ihr enthaltene Zellgift – Colchicin – erst nach mehreren Stunden. Erste Vergiftungserscheinungen treten in Form von Übelkeit und Erbrechen auf, es folgen Durchfälle, Darm-, Blut- und Knochenmarkzellen werden zerstört, was nach etwa zwei Tagen zum Tod führen kann.
Maiglöckchen
Verwechslungen mit dem Maiglöckchen (Convallaria majalis) haben zum Glück meist nicht so gravierende Folgen: Es ist zwar auch giftig, da es herzwirksame Glykoside enthält, die zu Herzrhythmusstörungen führen können. Diese werden vom Darm jedoch nur schlecht aufgenommen und von der Niere rasch ausgeschieden. Lebensgefährliche Vergiftungen sind selten. Das hat wohl auch damit zu tun, dass die Maiglöckchen etwas später austreiben. Sie entwickeln sich meist paarweise, wobei das ältere das jüngere Blatt umgreift.
Garten-Tulpe
Auch die Blätter der giftigen Garten-Tulpe (Tulipa-Hybriden), die gelegentlich verwildert, können eine tödliche Verwechslung nach sich ziehen. Sie bildet, wenn sie nicht zur Blüte gelangt, nur ein einzelnes Blatt aus, das dem des Bärlauchs ähnlich ist. Die Garten-Tulpe enthält den Wirkstoff Tulipin, ein Alkaloid, das eine ähnliche Wirkung wie das Colchicin der Herbstzeitlose besitzt. Schon 15 Minuten nach der Einnahme kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Starke Vergiftungen führen schließlich zu Schock, Apathie und durch Atemstillstand im schlimmsten Fall auch zum Tode.