Wandertour vom Stappitzer See zur Schwußnerhütte
Ein Tourbericht von: Christian
Im Juli 2015 hatten wir im Zuge unseres Kärntenurlaubs die Gelegenheit, dieses Juwel der Natur zu bewandern. Ausgangspunkt für uns war der Eggerhof in Mallnitz, wo wir wohnten und von dem aus wir mit dem Auto nach Stappitz zur Talstation der Ankogelbahn fuhren. Der Eggerhof ist übrigens sehr hundefreundlich und von uns wirklich zu empfehlen. Um die Station herum gibt es genügend Parkplätze aber man sollte schon am frühen Vormittag zur Tour aufbrechen. Später kanns dann eng werden.
Die 9,5 km lange Wandertour (hin und retour) in der Übersicht:
Vom Parkplatz der Talstation aus geht’s am Gasthof Alpenrose vorbei von wo aus man super die Ankogelbahn beobachten kann, wenn gerade Fahrbetrieb ist. Unser Weg führte uns über den Güterweg Lassacheralm durch das Seebachtal in Richtung Stappitzer See. Der Weg ist gut beschildert, und man kann den Stappitzer See nicht verfehlen außer man ist stockblind.
Am See angelangt teilt sich dann der Weg. Geradeaus geht’s weiter am Güterweg, den wir auf keinen Fall empfehlen. Er ist eine Touristenstrecke, teils überrannt und teils mit uneinsichtigen Hundehaltern und Hundehalterinnen, die trotz Leinenpflicht (die Gegend liegt im Nationalpark Hohe Tauern, wo Leinenpflicht gilt!) ihre Hunde herumlaufen und die Kühe hetzen ließen! Man darf sich dann nicht wundern, wenn sich die Tiere wehren und dann auf die Hunde losgehen! Also bitte, lasst Eure Hunde an der Leine, und es wird nichts passieren. Wir hatten auch direkten Kontakt mit Kühen, und das in weniger als 2m Abstand. Sie tun nichts! Man darf sie einfach nicht provozieren, und der Hund sollte nicht anfangen hysterisch zu bellen. Da unserer gelassen und ruhig an den Kühen vorbeimarschiert, sie nicht einmal eines Blickes würdigt, hatten wir auch noch nie gefährliche Begegnungen. Nach kurzer Zeit am Stappitzer See angekommen steht man vor dem Eingangsportal zum Naturlehrweg Seebachtal. Diesen Weg solltet Ihr dann auch wählen.
Für Mensch und Hund ist dieser Weg die weit bessere Wahl. Erstens gehen hier nicht so viele “Sandalentouristen” herum, zweitens ist man relativ oft am Wasser des Seebachs, und zu guter Letzt ist dieser Weg der viel durch den Wald führt auch schattiger und somit besser für die Fellnasen. Es gibt ein paar Anstiege und Abstiege, aber nichts was man nicht sogar als Ungeübter schaffen würde. Viele wunderbare Rastplätze laden dazu ein, mal Halt zu machen, und die Natur zu genießen. Auf dem Weg zur Schwußnerhütte finden sich so viele Kleinode zum bewundern, dass einem nie langweilig wird. Wenn man die Augen für die Natur öffnet, offenbart sie sich mit allen Schönheiten die sie zur Verfügung hat. Man muss es nur sehen wollen.
Wenn man es gemütlich angeht, und sich wirklich Zeit lässt, ist man nach gut 1 1/2 Stunden an der Schwußnerhütte angelangt. Eine Einkehr (sollte Platz sein, da die Hütte zur Urlaubszeit ziemlich frequentiert ist) zahlt sich auf alle Fälle aus. Super freundliche Bedienung und Schmankerln vom Feinsten, egal ob in fester oder flüssiger Form, konnten wir da ordern und genießen. Es kann jedoch auch passieren, dass jeglicher Platz besetzt ist, dann nehmt Euch die Zeit, lasst Euch auf der Wiese vor der Hütte nieder, und wartet ein wenig. Ihr versäumt was, wenn Ihr nicht in die Hütte einkehrt!
Nach dem Ihr Euch dann gestärkt habt, vielleicht die eine oder andere Unterhaltung mit anderen Wandersleuten hattet, geht’s wieder zurück zur Talstation, denn von hier aus führt kein Wanderweg weiter in die Wunderlandschaft des hinteren Seebachtales, dem ältesten Wildtierrevieres im Nationalpark. Wir haben uns bei unserer Trekkingtour für den gleichen Weg als Rückweg entschlossen, weil wir das Gedränge am Güterweg einfach umgehen wollten. Die Entscheidung war Gold wert, so wie beim Aufstieg. Das klare und kalte Wasser des Seebachs lud immer wieder dazu ein, sich zu erfrischen. Ein Traum.
Die Einzigartigkeit dieses Naturlehrweges hat uns den ganzen Stress des vergangenen Jahres vergessen lassen. Als kleine Akklimatisierungs- und Einstiegstour für unseren Urlaub in dieser Hochgebirgsgegend war der Trail ideal. Auch unser grauer Senior hatte dabei keinerlei Probleme, im Gegenteil, er lebte richtig auf und genoss genauso wie wir die Natur um uns herum. Zeit lassen ist das Wichtigste, es geht um nichts, man kann nichts gewinnen wenn man beim Trekking hetzt. Im Gegenteil, man macht sich selbst keinen Gefallen, weil man die schönsten Augenblicke einfach versäumt. Zur Ruhe kommen, das innere Gleichgewicht wiederfinden, das ist das Ziel und die Aufgabe die man sich stellen sollte.
Und wie jede schöne Tour, ging auch diese hier zu Ende, und wir kamen wohlbehalten wieder an der Talstation an. So verging ein toller Tag im Nationalpark. Wir sind wieder um Erfahrungen und Eindrücke reicher geworden. Das kann uns niemand mehr nehmen. Als Belohnung gab es dann noch den obligatorischen Eisbecher für unser “Grauwölfchen”, und nachdem er sich diesen mit Genuss einverleibt hatte, machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Eggerhof, denn auch wir hatten uns eine kleine Belohnung verdient: Das Abendessen rief uns schon ziemlich laut …
Resümee: Diesen Trekkingausflug können wir jedem Besucher von Mallnitz nur empfehlen. Ihr werdet überall freundliche Menschen treffen, kulinarisch verwöhnt werden, und die Natur in ihrer vollen Pracht kennen lernen. Kurz: Es ist einfach ein Erlebnis für den Naturfreund! Wir werden sicherlich wieder da Urlaub machen, wenn es die Gesundheit unserer Fellnase zulässt. Unser Grauwölfchen ist ja leider auch nicht mehr der Jüngste.
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